Wilderer war wieder auf der Jagd

Wilderer war wieder auf der Jagd
Erneut wurden tote Tiere gefunden. Die Polizei ermittelt, die Jägerschaft ist sensibilisiert.

Eine erlegte Rehgeiß wurde vergangenes Wochenende in einem Weingarten bei Neckenmarkt, Bezirk Oberpullendorf, gefunden. Anfang November wurde nur wenige Kilometer entfernt in Ritzing eine verweste Hirschkuh entdeckt. Im Gemeindegebiet von Lackendorf fand ein Förster vor wenigen Tagen einen stark verwesten Hirsch. Haupt und Trophäe wurden nicht entfernt. In Langeck fand ein Förster ebenfalls einen toten Hirsch – versteckt unter einem Holzhaufen, hier wurde das Haupt des Tieres abgeschnitten und mitgenommen, der KURIER hat berichtet. In Donnerskirchen, Bezirk Eisenstadt Umgebung, wurde ebenfalls ein verendeter Hirsch gefunden, der vermutlich widerrechtlich geschossen wurde. Die Polizei ermittelt in diesen Fällen. "Ob es einen Zusammenhang gibt, ist noch nicht klar", heißt es von der Polizei.

Ermittlungen

"Beim ersten Fall waren wir noch beim Recherchieren, beim zweiten Fall war klar, wir müssen handeln", sagt Franz Rittenbacher Hegeringleiter und Pächter des Reviers in Neckenmarkt. Die Rehgeiß im Weingarten wurde mit einem "sauberen Schuss" erlegt, ebenso die Hirschkuh und der Hirsch, die im Umkreis von wenigen Kilometern gefunden wurden. "Jagdkollegen haben diese Tiere nicht erlegt", sagt Rittenbacher. Er gehe davon aus, dass ein Wilderer im Mittelburgenland unterwegs sei. "Alle Jäger sind sensibilisiert, wir werden aufmerksamer sein und wenn es nur präventiv wirkt", sagt Rittenbacher. Dass wirklich ein Wilderer gestellt wird, sei unwahrscheinlich.

Doch die Jägerschaft sei bemüht, dass diese Fälle aufgeklärt werden. "Es kommen immer wieder ähnliche Sachen vor, aber nicht so gehäuft wie in den vergangenen Wochen", sagt Bezirksjägermeister Reinhold Iby. Es seien bereits Einzelfälle passiert, wenn verendete Tiere gefunden werden, seien sie meist verwest und man könne nicht mehr feststellen, ob sie erlegt oder eines natürlichen Todes gestorben sind. "Hier wurden die Tiere ja relativ frisch gefunden", sagt Iby, es sei klar, dass sie mit einem Projektil geschossen wurden.

"Wilderei ist kein Kavaliersdelikt, es ist ein klarer Verstoß gegen das Jagdrecht", erklärt Andreas Duscher, Geschäftsführer des burgenländischen Jagdverbandes. Wilderer zu stellen, sei allerdings schwierig. "Die Täter laufen nicht offen mit einem Gewehr herum", sagt Duscher. Oft würden "waffenrechtlich bedenkliche" Gewehre eingesetzt, die zerlegbar sind und schnell versteckt werden können. Die Motivation der Täter sei verschieden. "Dass hier jemand zur Fleischbeschaffung wildert, ist unwahrscheinlich", sagt Duscher. Es könnten Jagdkollegen sein, die im Nachbarrevier etwas erlegen oder einen Schaden verursachen wollen. "Es kann aber auch einfach der Kick sein nicht erwischt zu werden", meint Duscher.

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