Komitee gegen 800 Kühe

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Gemeinderat beschloss Umwidmung für Bauprojekt. Brüder wollen Stall bauen.

Politischer Rinderwahnsinn“ nennt ein Bürgerkomitee rund um Jürgen Piller den Plan der Familie Schoditsch in Welgersdorf, Bezirk Oberwart, einen neuen Rinderstall zu errichten. Rund 800 Tiere sollen in der Nähe der Ortschaft gehalten werden, neben einem bestehenden Stall der Familie. In einer Gemeinderatssitzung wurde die Umwidmung von Grünland in Bauland bereits beschlossen. Bürgermeister Wolfgang Tauss von der SPÖ hat zwar dagegen gestimmt, „weil für mich die Dimensionen des Projekts zu groß sind“. SP-Parteikollegen, die ÖVP und sogar der Grüne-Gemeinderat Günter Ranftl stimmten aber dafür.

Geruchsbelästigung

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Nicht ganz zehn Personen hätten sich als Gegner schon gefunden. Das Bürgerkomitee befürchtet eine verstärkte Geruchsbelästigung und sieht in dem Projekt nur Nachteile, da es sich für die Mitglieder um Massentierhaltung handeln würde.

Da können die Brüder Ewald und Wilhelm Schoditsch aber nur den Kopf schütteln: „Der Stall entspricht den neuesten Standards und ist sicher keine Massentierhaltung.“ In jedem neuen Stall würde es den Tieren besser gehen als im alten. „Wir haben noch keine Feinplanung, aber schon einige Gutachten, die durchwegs positiv ausgefallen sind“, sagt der Landwirt. Derzeit halten die Brüder bereits außerhalb des Ortes rund 140 Rinder und in einer Stallung direkt in der Gemeinde ebenfalls etwa 100 Stück. „Jene aus der Ortschaft würden in den neuen Stall verlegt“, sagt Schoditsch. Es sei nur eine Minderheit gegen das Projekt. Bei einer Bürgerversammlung wurde das Vorhaben vor rund 150 Welgersdorfern vorgestellt und „es gab dort keine einzige Gegenstimme“.

„Wir haben die strengsten Tierschutzgesetze und erfüllen diese auch bei unserem Vieh“, sagt der Landwirt. Für den Betrieb sei die Vergrößerung wichtig, um am Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Früher habe es in Welgersdorf rund 1000 Kühe gegeben, aufgeteilt auf 60 Betriebe. „Jetzt sind wir die Einzigen“, sagt Schoditsch. Man ist guter Dinge, eine Genehmigung für den Bau zu bekommen. „Ohne diesen Schritt, sind wir ein auslaufender Betrieb“, sagen die Brüder, die „das Lebenswerk von Generationen“ aber weiterführen wollen.

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