Vier Flüchtlinge auf den Spuren von David Alaba

Chris und Ahmed mit Hausleiterin Veronika Handler
Beim "UFC Podersdorf" kicken Asylwerber.

Chris, Ahmed, Omid und Mohammad sind stolz: Sie haben das "Casting" des Fußballclubs Podersdorf für sich entscheiden können und haben ab sofort ein Leiberl in der Mannschaft. "Wir haben 25 Flüchtlinge zu einem Probetraining eingeladen, um zu sehen, wer geeignet wäre", sagt Christian Lentsch, Obmann des UFC Podersdorf. "Ich habe schnell gesehen, wer das Zeug dazu hat. Die Jungs haben wirklich großes Talent und ich bin überzeugt, dass sie in ein paar Jahren ganz weit oben spielen werden", ist Lentsch überzeugt.

Auf die Idee gekommen ist Lentsch gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Steiner (ÖVP) und Gemeinderat Franz Josef Steiner (SPÖ). "Seit dem Frühjahr sind bei uns im Haus "Storchenblick" 40 minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Da wir sie nicht nur tatenlos herumsitzen lassen können und wir sowieso zu wenig Fußballer hatten, war es naheliegend, sie im Fußballverein zu integrieren", sagt der Ortschef. Dem Bürgermeister sei es wichtig, den Jugendlichen eine Chance zu geben und sie ins Dorfleben zu integrieren. "Ich wäre auch froh, wenn sich jemand um meine Kinder kümmern würde, hätten sie das Land verlassen müssen." Zwei bis drei Mal pro Woche trainieren die vier nun beim UFC. "Sie bringen eine gute Stimmung ins Team. Die anderen sind jetzt auch viel motivierter und kommen regelmäßiger zum Training", sagt Obmann Lentsch.

Herkunft

Auch "Storchenblick"-Hausleiterin Veronika Handler vom Samariterbund ist von ihren Fußballern begeistert: "Ich freue mich sehr, dass es zustande gekommen ist und so gut funktioniert. Das ist gelebte Integration." Denn beim gemeinsamen Fußballspielen stehen nicht Herkunft und Sprache im Vordergrund, sondern "es geht um die Gemeinschaft, die die Jugendlichen erleben können. Und wer weiß, wenn sie den positiven Asylbescheid bekommen und es ihnen in Podersdorf gefällt, bleiben sie später sogar hier."

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