Verlängerung der A3 bis zur Staatsgrenze bei Klingenbach geht in die nächste Runde

B16 Richtung Ungarn: Entlang dieser Bundesstraße wird die Verlängerung der A3 wohl verlaufen müssen
Die Asfinag bringt Planungsunterlagen auf neuesten Stand. Land will nichts gegen Anrainer tun.

Jahrelang war der Plan zur Verlängerung der Südostautobahn A3 vom Knoten Eisenstadt bis zur ungarischen Staatsgrenze schubladisiert. Ende des Vorjahres hat die Asfinag "die Arbeiten am Vorprojekt in Abstimmung mit der Burgenländischen Landesregierung wieder aufgenommen", bestätigt Stefan Pölzlbauer, Projektleiter der Asfinag Bau Management GmbH dem KURIER. Planer und Gutachter werden beauftragt. In einem ersten Schritt werden "die Planungsgrundlagen aktualisiert", erläutert Pölzlbauer, etwa Verkehrszahlen und Raumplanung.

Im Landhaus will man die Wiederaufnahme lieber nicht an die große Glocke hängen, denn wie andere Großprojekte im Land – Stichwort S7 im Landessüden oder die rechtlich noch nicht ausgestandene Umfahrung Schützen – könnte auch die Verlängerung der A3 zu einer unendlichen Geschichte werden.

Anrainerwünsche

Rückblick: Schon zwischen 2004 und 2007 wurde für den Abschnitt zwischen Eisenstadt und der Staatsgrenze bei Klingenbach ein Vorprojekt erarbeitet. Damals wurde die Verkehrsfreigabe für 2016 avisiert, kosten sollte das zehn Kilometer lange Teilstück 120 Millionen Euro. Aber das ist längst Makulatur. "Aufgrund von weitreichenden Forderungen der Anrainergemeinden bezüglich der Ausgestaltung der Trasse, wurde dieses jedoch nicht beim Verkehrsministerium zur Zustimmung eingereicht", erinnert die Asfinag.

Was nichts daran ändert, dass die Verlängerung nach wie vor im Bundesstraßengesetz fixiert ist. Zumal die Ungarn ihrerseits eine Autobahn bis zur Staatsgrenze in der Nähe von Sopron planen. Mit genauen Auskünften seien die Nachbarn sparsam, heißt es im Landhaus.

Welche Wünsche die Anrainer damals hatten? Im Wesentlichen ging es um Lärmschutzmaßnahmen. So hätte man auf eine "Einhausung" der Trasse gehofft, erinnert sich der Klingenbacher Bürgermeister Johann Frank (SPÖ). Die Gemeinde unmittelbar vor dem Grenzübergang wäre wie Siegendorf, Zagersdorf und Wulkaprodersdorf direkt vom Ausbau der Autobahn betroffen. Damals sagte der Klingenbacher Gemeinderat nein. Denn aufgrund der topografischen Lage ist kaum eine andere Trasse möglich als entlang des gegenwärtigen Autobahn-Zubringers und der B 16 – und die liegt mitunter nur wenige hundert Meter von den Siedlungen entfernt.

Burgenlands Baudirektor Wolfgang Heckenast betont deshalb auch ausdrücklich, man wolle jedenfalls das Einvernehmen mit den Anrainergemeinden herstellen.

Dort wartet man darauf, dass die Asfinag vorstellig wird, Gesprächsbereitschaft herrscht bei allen Bürgermeistern – selbst in Wulkaprodersdorf, bestätigt Bürgermeister Friedrich Zarits (ÖVP). Seinerzeit hatten in einer Volksbefragung 90 Prozent gegen den A3-Ausbau gestimmt. Nicht zuletzt ein Verdienst der Bürgerinitiative "Big A3". Willi Wohlrab, einer der Proponenten, sagt jetzt: "Wir schlafen nicht und sind auf Stand-by".

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