Tierschützer wollen handzahmen Hirsch retten

Der Hirsch soll zur Jagd gekauft worden sein, behauptet Tierschützer Balluch.
Tier im Burgenland gehört angeblich Mensdorff-Pouilly.

Ein handzahmer Hirsch erobert derzeit die Herzen der Tierfreunde auf Facebook. Martin Balluch, Obmann des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) hat am Donnerstag ein Video gepostet. Bis Freitagabend ist es bereits mehr als 600-mal geteilt worden.

Darauf ist eine Frau zu sehen, die sich hinhockt und die Hand nach dem Tier ausstreckt. Es schnuppert kurz daran, dreht sich weg und trottet gemütlich davon. "Dieses Wesen ist handzahm, es lässt sich den Kopf kraulen. Und demnächst wird es wahrscheinlich gehetzt und erschossen", sagt Balluch.

Er behauptet, dem Hirsch am Donnerstag im Jagdgatter von Alfons Mensdorff-Pouilly in Bildein im Südburgenland begegnet zu sein. "Er dürfte für die Jagd neu dazugekauft worden sein. Bei meinen letzten Besuchen habe ich ihn noch nicht gesehen." Erst vor zwei Wochen hatte Balluch gegen die Gatterjagd des Lobbyisten mobil gemacht. Ein Großaufgebot der Polizei schirmte 25 Aktivisten von der Jagdgesellschaft ab.

Vom Büro Mensdorffs-Pouillys heißt es, dass "überprüft wird, ob es ein Hirsch aus dem Gatter in Bildein ist". Aufgrund häufiger Falschmeldung könne vorerst kein weiterer Kommentar dazu abgegeben werden.

Die Wiener Rechtsanwältin und Tierschützerin Astrid Wagner hat den Link geteilt und versucht jetzt, den Hirsch gemeinsam mit anderen Spendern "freizukaufen". "Egal, was es kostet: Dieses Tier soll nicht der Mordlust zum Opfer fallen." Eine Interessentin habe sich schon gemeldet, die ein passendes Grundstück zur Verfügung stellen würde. Details seien aber noch nicht vereinbart.

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