Steindl übt Kritik an seinen Kritikern

ÖVP-Chef Steindl (re.) und Klubchef Strommer bei der Klubklausur in Gols
Franz Steindl sagt Herausforderer Jürgen Rohrer „Chancengleichheit“ bei Wahlwerbung zu.

Jeder hätte die Möglichkeit gehabt, sich aufstellen zu lassen und nicht nur gute Ratschläge zu erteilen“, beschied Franz Steindl am Tag nach dem Ende der Bewerbungsfrist für die ÖVP-interne Urabstimmung seinen innerparteilichen Kritikern.

„Der Zeitpunkt ist vorbei“, sagte der Landesparteichef am Dienstag zum Abschluss der Klubklausur in Gols, die sich neben arbeits- und wirtschaftspolitischen Themen vor allem „drei hochinteressanten Wahlen“ widmete – neben AK- und EU-Wahl eben dem Mitglieder-Votum.

Am 27. April können rund 27.300 Mitglieder von Partei und Bünden den Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2015 küren. Steindl selbst hatte die Befragung vorgeschlagen, nachdem ihn Ex-Nationalrat Oswald Klikovits im Jänner öffentlich in Frage gestellt und auch Wirtschaftskammer-Präsident Peter Nemeth seine Unzufriedenheit artikuliert hatte. Er habe nichts zu befürchten und gehe „mit sehr viel Optimismus“ in die Wahl, betonte Steindl am Dienstag.

Seit Montagmitternacht steht fest, dass der Lutzmannsburger Hotelier Jürgen Rohrer der einzige Herausforderer bleibt. Steindl muss damit nur ins kleine Derby, denn tags zuvor hatte Ex-Minister Niki Berlakovich seinen Verzicht auf ein Antreten erklärt. Steindl, ohne den Vizeparteichef beim Namen zu nennen: „Ich halte nichts davon zu erklären, warum man nicht antritt“.

Rohrers Kandidatur kommentierte der seit 2000 als Landeshauptmannvize amtierende Steindl knapp: „Ich akzeptiere ihn“. Und zu Rohrers Forderung via KURIER, er erwarte sich von der Landespartei für die Wahlwerbung bis April die gleiche Unterstützung wie Steindl, sagte der Landesparteichef: „Es gibt Chancengleichheit“, etwa „beim Zugriff auf Funktionäre“. Aber Steindl machte auch klar, dass er seine Arbeit nicht drosselt: „Ich bin jeden Tag unterwegs“.

Wie hoch Wahlbeteiligung und Zustimmung sein müssten, um den gewählten Spitzenkandidaten ausreichend zu legitimieren, wollte Steindl nicht beantworten. Zahlen zu nennen, sei „jetzt absolut verfrüht“, das Partei-Plebiszit sei eine absolute Premiere, für die es „keine Erfahrungswerte“ gebe.
Für Klubchef Rudolf Strommer ist aber schon klar: „Der Kandidat, der gewählt wird, ist so stark wie noch kein Kandidat“.

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