Pferde Opfer eines Tierquälers?

Pferde Opfer eines Tierquälers?
Unbekannter soll auf Pferde geschossen haben. 500 Euro Ergreiferprämie ausgesetzt.

In Zurndorf, Bezirk Neusiedl am See, herrscht große Aufregung über einen mutmaßlichen Tierquäler. Besonders Pferdebesitzer fühlen sich in Angst und Schrecken versetzt. Laut den Aussagen von zwei Tierhaltern sollen in der vergangenen Woche vier Pferde auf zwei nebeneinander liegenden Koppeln am Ortsrand mit einem Luftdruckgewehr angeschossen worden sein. Nun wurde eine Ergreiferprämie von 500 Euro ausgesetzt. Die Polizei ermittelt.

Das erste Mal soll der Täter am 5. September zugeschlagen haben, erzählt Manfred Schnötzinger, dessen Pferde Opfer des Tierquälers geworden sein sollen. Seine Koppel-Nachbarin berichtete ihm von „eigenartigen Verletzungen“, die – so vermuten die Pferdebesitzer – von Schüssen aus einem Luftdruckgewehr stammen könnten. Ein Pferd wurde elf Mal getroffen, ein anderes hatte sechs kleine Wunden. „Leider hat die Besitzerin keine Anzeige erstattet, mittlerweile sind die Verletzungen wieder verheilt“, sagt Schnötzinger.

Nachdem es nun auch zwei seiner Pferde erwischt hat, hat der Tierfreund am Mittwoch bei der Polizei Anzeige wegen Tierquälerei erstattet. Eines seiner Tiere weise lediglich geringfügige Verletzungen auf, eine Stute aber habe eine rund fünf Zentimeter lange, klaffende Wunde, die eventuell von einem Messer stammen könnte. „Wer weiß, vielleicht haben wir es mit einem psychisch kranken Tierquäler zu tun“, mutmaßt der Zurndorfer. Natürlich könne es sich auch um einen Lausbubenstreich handeln, „was noch immer schlimm genug wäre“, sagt Schnötzinger.

Amtstierarzt Peter Karall, der von der Polizei zu den Ermittlungen hinzugezogen wurde, beruhigt aber: „Vermutlich hat sich die Stute die Verletzung selbst zugezogen.“ Auch was die vermeintlichen Schussverletzungen betrifft, ist der Tierarzt skeptisch. Die Tiere würden lediglich oberflächliche Verletzungen aufweisen, was untypisch für Schussverletzungen sei. „Ich habe gesehen, wie sich die Tiere gegenseitig gebissen haben. Beim Unterstand sind spitze Nägel herausgestanden, dort hätten sich die Pferde auch verletzen können“, sagt Karall. Die Pferde der anderen Tierhalterin habe er nicht untersuchen können, weil die Wunden schon verheilt sind.

Einschusslöcher

Was laut Polizei aber wiederum für den Einsatz eines Luftdruckgewehres spricht, sind Einschusslöcher am Unterstand von Schnötzingers benachbarter Koppel. „Bei einem Holzverbau wurden Einschusslöcher gefunden“, bestätigt Polizei-Sprecher Wolfgang Bachkönig.

Die Polizei behält die Koppeln jetzt verstärkt im Auge. Hinweise aus der Bevölkerung sind an die Polizeiinspektion Gattendorf Tel. 059 133 1137 erbeten.

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