Pfarrer bricht sein Schweigen: "Der Bischof war böse auf mich"

Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics und Pfarrer Georg Lang
Nach der Versetzung schildert Priester Georg Lang im Pfarrblatt seine Sicht der Dinge.

Pfarrer Georg Lang wurde durch Bischof Ägidius Zsifkovics versetzt. Jetzt brach der Passionsspielleiter sein Schweigen. In den Pfarrnachrichten schreibt Lang über die Gründe für seinen Wechsel.

Wie berichtet, wurde der Geistliche nach 18 Jahren aus St. Margarethen abberufen. Er wird ab November im Pfarrverband seiner Heimatgemeinde Horitschon-Unterpetersdorf/Haschendorf eingesetzt. Sowohl für Lang als auch für die Gemeinde kam die Nachricht überraschend. Laut Lang dürfte die Personalrochade lange geplant gewesen sein. "Im August 2015 hat er (der Bischof, Anm.) einem Priester versprochen, dass er im September 2016 nach St. Margarethen kommt. Ich wurde angelogen, als ich fragte, ob denn das stimmen würde", schreibt Lang.

Der stellvertretende Pressesprecher der Diözese, Jürgen Nemec, weist alle Anschuldigungen zurück: "Langs sehr subjektive und streckenweise unzutreffende Darstellung im Pfarrblatt deutet Bischof Zsifkovics als ’offensichtlich notwendigen psychohygienischen Schritt’, um besser loslassen zu können."Der St. Margarethener Pfarrer habe erst am 14. April in einem Gespräch mit dem Bischof erfahren, dass er seine Schäfchen verlassen muss. "Ich sollte meiner Pfarre nichts sagen", schreibt er. Dies habe ihn so belastet, dass er Anfang Mai einen körperlichen Zusammenbruch hatte. Daraufhin hatte Lang die Neuigkeiten am 8. Mai verlautbart. "Danach gab es nur mehr Gespräche mit dem Generalvikar, weil der Bischof auf mich böse war", ist zu lesen.

Protest

Dass die Menschen hinter ihrem Pfarrer stehen, sollte in einer Protestaktion demonstriert werden. Lang bat die Bevölkerung Abstand davon zu nehmen. "Wenn uns die Vorgehensweise des Bischofs nicht gefällt, können wir nicht genauso handeln, sondern müssen Maß nehmen an Jesus", schreibt Lang.

Die Diözese erklärt den Pfarrerwechsel mit einem neuen pastoralen Weg, der von allen Flexibilität erfordere. "Eine ’Beamtentheologie’ des Sesselklebens und des Besitzstanddenkens in Hinblick auf eine ’Lieblingspfarrgemeinde’ ist weder biblisch noch im Sinne der Kirche", sagt Nemec.

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