Oberwart: Kirche baut Schäfchen einen Spar

Oberwart: Kirche baut Schäfchen einen Spar
Die Evangelische Kirche H.B. baut im Stadtzentrum einen Supermarkt. 1,4 Millionen Euro werden investiert.

Die Oberwarter Innenstadt ist ein heiß diskutiertes Thema. Geschäfte sind im Zentrum rar geworden. Einkaufszentren ziehen immer mehr Supermärkte an die Peripherie. Dem entgegen wirken nun die evangelische Kirche H.B. und der Lebensmittelhandelskonzern Spar.

"Wir waren nicht mehr ganz glücklich", erklärt Werner Gangoly, Kurator der Reformierten Kirche. Denn vor etwa 40 Jahren baute die Glaubensgemeinschaft das Gebäude, in dem bis vor Kurzem der Spar-Markt untergebracht war. Nun sei es Zeit gewesen, etwas Neues auf die Beine zu stellen. Deshalb entschied man sich nach zähen Verhandlungen mit dem Konzern für einen Neubau des Supermarktes. "Es ist schwieriger, mit einer Gruppe etwas zu verhandeln, als mit einer Privatperson", erklärt der Spar-Projektleiter Jörg Bernert. Es sei aber für alle Beteiligten nötig gewesen, dass bald etwas passiere.

Alle profitieren

Oberwart: Kirche baut Schäfchen einen Spar

 "Es wurde im Kirchengemeinderat diskutiert und mit breiter Mehrheit beschlossen", erklärt ein Gläubiger, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Kritische Stimmen gebe es nur wenige unter den Oberwarter Reformierten: "Es ist ja für die ganze Bevölkerung ein positives Projekt – alle profitieren."

Der ursprüngliche Vertrag zwischen Spar und der Kirche war noch aufrecht, also entschloss man sich zum Neubau. "Wir wollten eine Anbindung ans Fahrradnetz und ein energiesparendes Geschäft", sagt Gangoly. 1,4 Millionen Euro werden von der Kirche investiert. Etwa 600.000 Euro schießt Spar zu dem Projekt zu.

Nahversorger

 "Uns ist es wichtig, als Nahversorger für die Menschen vor Ort zu sein. Daher war klar, dass der Neubau des Marktes auch im Stadtzentrum bleiben wird", erklärt Christoph Holzer, Geschäftsführer von Spar Steiermark und Südburgenland.

Seit Ende August wird gebaut, am 5. Dezember sollen die Arbeiten an dem neuen Gebäude bereits abgeschlossen sein. Auf 600 Quadratmetern können Kunden ihre Einkäufe tätigen. Bis zu 1000 Konsumenten waren täglich im alten Geschäft. 15 Arbeitsplätze werden weiter abgesichert sein. Die Kirche verdient mit der Miete.

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