Niessl lässt nun nachverhandeln

LH Hans NIessl schickt den Landesschulinspektor zum Nachverhandeln in die Gemeinden
Landesschulinspektor muss nun mit allen Betroffenen Konsens finden

Landeshauptmann Hans Niessl spricht in der aufgeheizten Debatte um Schulleiterbestellungen (ein Direktor für mehrere Schulen) ein Machtwort: „Ich habe Weisung erteilt, dass Landesschulinspektor Erwin Deutsch ab Montag Gespräche mit Lehrern, Eltern und Gemeinden führt, um sinnvolle Lösungen zu finden“, sagte der Landeschef, der auch Präsident des Landesschulrates ist, am Donnerstag zum KURIER. Die Reform sei sinnvoll, aber bisher „schlecht“ kommuniziert und umgesetzt worden – vor allem im Landessüden. Niessl: Es müsse mit „Augenmaß, Gefühl und im Konsens“ agiert werden. Überall dort, wo bisher noch keine Einigung erzielt wurde, soll es Verhandlungen geben.

Seit knapp vor Schulschluss bekannt wurde, dass auf der Grundlage eines Nationalratsbeschlusses ab 1. September landesweit 22 Direktoren 30 weitere Schulen mitleiten sollen, reißt die Kritik nicht mehr ab. Der Zentralausschuss der Pflichtschullehrer, Bürgermeister, Eltern und Lehrer haben protestiert. Auch LH-Vize Franz Steindl forderte „Zurück an den Start“ – was zu koalitionärem Schlagabtausch führte. Am Donnerstag reagierte er prompt: Niessls Ankündigung sei ein „positiver und vernünftiger Schritt“.

Die meisten Kritiker haben sich an der Umsetzung gestoßen: So wurden Betroffene sehr spät, nur per eMail oder gar nicht kontaktiert und es sollen Schulen einen gemeinsamen Direktor bekommen, die bisher nichts miteinander zu tun hatten oder relativ weit auseinanderliegen. Auch dieser letzte Punkt soll nun neu bewertet werden.
Für Unmut hatte aber auch gesorgt, dass in einzelnen Fällen Volksschuldirektoren auch eine Neue Mittelschule (NMS) leiten sollen. Auch das will Niessl noch einmal auf den Prüfstand stellen: Das sei nur zulässig, wo die Direktoren neben Managementfähigkeiten auch die pädagogische Qualifikation für diesen Schultyp haben.

Nicht zufrieden ist Volksschullehrer und FCG-Personalvertreter Johannes Hofbauer, der Niessl vorwirft, im Zuge der SPÖ-Radtour eine Petition mit 700 Unterschriften für die Eigenständigkeit der Volksschule Tobaj nicht angenommen zu haben. SP-Manager Robert Hergovich dementiert einen solchen Vorfall: „Das wäre mir aufgefallen“.

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