Neue Weichenstellung: Land kauft Bahnstrecke von ÖBB

Neue Weichenstellung: Land kauft Bahnstrecke von ÖBB
Projektgesellschaft des Landes will die Bahnstrecke von Friedberg nach Oberwart kaufen.

Die Bahn ist in Wahlkampfzeiten ein heißes Thema im Südburgenland. Jetzt will das Land klare Verhältnisse schaffen: Die Strecke zwischen Friedberg-Oberwart wird gekauft, wie Landesrat Helmut Bieler in Oberwart mitteilte. Gerüchte, dass, nachdem 2011 der Personenverkehr eingestellt wurde, bald auch der Güterverkehr die Gleise räumen muss, werden jetzt ausgeräumt.

Immer wieder hätte es Forderungen zur Bahn gegeben, von "Parteien, die glauben, dass sie etwas zu sagen haben", erklärt Bieler. Dieses Ergebnis sei in monatelangen Verhandlungen erarbeitet worden. Die Kosten will Bieler erst Ende April bekannt gegeben, gemeinsam mit Bundesminister Alois Stöger, Landeshauptmann Hans Niessl und dem ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Christian Kern.

Eine Projektgesellschaft soll Eigentümer der Strecke werden, die zu 100 Prozent dem Land gehört. Derzeit wird die Linie von den Steiermärkischen Landesbahnen im Auftrag der Rail Cargo Austria befahren. Das Transportaufkommen hat sich in den vergangenen Jahren auf etwa 80.000 Nettotonnen verdoppelt.

"Somit bieten wir auch Unternehmen Sicherheit, die investieren wollen", sagt Bieler. Die Gemeinden, die an der Strecke liegen, leisten ebenfalls einen Beitrag. "Pinkafeld, Riedlingsdorf und Oberwart sollen vier Euro pro Einwohner beitragen", sagt Bieler. "Es ist wichtig für die gesamte Region", erklärt Pinkafelds SPÖ-Bürgermeister Kurt Maczek. Auch Oberwarts Bürgermeister Georg Rosner ist froh über die Lösung: "Eine positive wirtschaftliche Entwicklung im Raum Oberwart sei nur dann möglich, wenn es attraktive Verkehrsanbindungen gibt."

Verladebahnhof

Ein weiterer Punkt sei ein neuer Verladebahnhof für die Holztransporte in Oberwart, die durch die zentrale Lage des Bahnhofes für Probleme im Stadtzentrum sorgen. "Hier gibt es eine Projekt mit dem Land", sagt Rosner. Es werden die Möglichkeiten von einer Verladestation am Bahnhof Rotenturm erhoben. Dieser Streckenabschnitt gehört einer privaten Firma, es gebe aber "gute Gespräche", meint Bieler.

2020 soll der Baustart für das Projekt "GrenzBahn" erfolgen. Um mehr als 119 Millionen Euro soll die Fahrt von Friedberg über Oberwart bis nach Szombahtely möglich sein . Ob schon davor wieder Personenzüge fahren, ist nicht klar. Es komme auf die Rentabilität an.

Kommentare