Neue Leitung für mehr Gaslieferung

Bis Mitte September sollten die Rohre verlegt sein
Um 1,8 Millionen Euro wird eine zweite Hochdruckleitung von NÖ bis Parndorf errichtet.

Die Energie Burgenland (EB) baut nicht nur oberirdisch – am kommenden Freitag wird der Windpark Andau eröffnet –, sondern auch unterirdisch: Mitte September soll die neue Erdgashochdruckleitung der EB-Tochter Netz Burgenland in Betrieb gehen.

Die Leitung, mit deren Verlegung im heurigen Mai begonnen wurde, führt über eine Länge von elf Kilometern von Wilfleinsdorf im Bezirk Bruck/Leitha in NÖ nach Parndorf. Parallel zur bereits bestehenden Hochdruckleitung zwischen den beiden Gemeinden steht dann eine zweite Trasse zur Verfügung. "Durch zahlreiche Betriebsansiedlungen im Bereich Parndorf und Neusiedl sowie große Gärtnereibetriebe im Seewinkel und die Therme in Frauenkirchen hat sich die zur Versorgung notwendige Leistung in den vergangenen acht Jahren verdoppelt", begründet Otmar Stifter von Netz Burgenland Erdgas GmbH den Ausbau. Pro Jahr kommen in der Region rund 250 neue Abnehmer dazu. Um das gestiegene Gasvolumen anliefern zu können, war jetzt eine zusätzliche Leitung unumgänglich, die rund 1,8 Millionen Euro kostet.

Lückenschluss

Die Trasse vom Erdgasknoten in NÖ nach Parndorf ist der für den Lückenschluss erforderliche letzte Teil der Netzverstärkung. Seit 2004 hat Netz Burgenland im Bezirk Neusiedl am See rund 47 Kilometer Netzverstärkungsleitungen errichtet. Größtenteils handelt es sich um Parallelleitungen zu bereits bestehenden Erdgasleitungen, zuletzt etwa auf der Strecke Apetlon-Pamhagen und Gols-Sankt Andrä.

Die nun vor der Fertigstellung stehende Leitung transportiert Erdgas mit einem Druck von maximal 70 bar. Für die Versorgung der Betriebe und Haushalte in den Ortsrohrnetzen wird dieser Druck in speziellen Gasdruckregelanlagen auf 0,1 bis 4 bar reduziert. Die neue Erdgasleitung stellt sicher, dass die an der Übergabestation Wilfleinsdorf bereitgestellte Gasmenge abtransportiert und ein Mindestversorgungsdruck im gesamten Netz gewährleistet werden kann.

Die Energie Burgenland bezieht das Erdgas von EconGas, einem Zusammenschluss mehrerer Energieversorger unter der Führung der OMV (die EB selbst hält 2,7 Prozent an der Gesellschaft). Eingekauft wird darüber hinaus aber auch über die Großhandelsbörse.

Insgesamt versorgt die Energie Burgenland, die 2012 aus der Fusion von Bewag und Begas entstanden ist, landesweit 110 Gemeinden mit Erdgas. Jährlich kommen 700 bis 800 neue Erdgaskunden hinzu. Zusätzliche Gemeinden gibt es derzeit nicht auf der Erdgas-Kundenliste der Energie Burgenland, es wird jedoch eine Verdichtung der Anschlüsse in bestehenden Ortsrohrnetzen vorgenommen, heißt es dazu aus dem Unternehmen.

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