"Mondpichler" setzt zur "Landung" in Hornstein an

Sigmapharm siedelt sich im neuen Teil des Industriegebietes von Hornstein an
Die von Herbert Pichler gegründete Arzneimittelfirma Sigmapharm baut Produktion aus und übersiedelt von Wien ins Burgenland.

Wer die Mondlandung 1969 im Fernsehen miterlebt hat, der kennt auch den "Mondpichler". Herbert Pichler, vom Weltraum begeisterter HNO-Facharzt und Pharmaunternehmer, hat die Mondlandung im Fernsehen 28 Stunden lang kommentiert und ist untrennbar mit diesem "großen Schritt für die Menschheit" verbunden.

Nun landet der "Mondpichler", mittlerweile 93 Jahre alt, mit seinem Unternehmen Sigmapharm in Hornstein. Die Arzneimittelfirma, die derzeit am Standort in Wien-Brigittenau rund 60 Mitarbeiter beschäftigt, platzt dort aus allen Nähten und will die Produktion schrittweise ins Industriegebiet von Hornstein verlagern. Sigmapharm ist spezialisiert auf die Herstellung von flüssigen Arzneimitteln und Medizinprodukten, vor allem im HNO-Bereich.

Maximale Förderung

Warum die Wahl aufs Burgenland fiel, ist laut Sigmapharm-Geschäftsführer Bernhard Wittmann leicht erklärt: "Die Verkehrsanbindung, mit der Autobahn 800 Meter entfernt, ist perfekt. Ganz besonders ausschlaggebend waren aber die Fördermöglichkeiten im Burgenland." In der ersten Ausbauphase sollen bis zu 15 Millionen Euro in die Errichtung einer neuen Produktionsanlage investiert werden, wofür es die maximal mögliche Förderung von 20 Prozent gebe.

20 bis 30 neue Arbeitsplätze werden laut Wittmann im ersten Abschnitt entstehen: "Wir hoffen, dass wir die Mitarbeiter in der Region finden." Gefragt seien Akademiker genauso wie Fachkräfte, die im Betrieb ausgebildet werden. Die Übersiedlung der Produktion von Wien soll dann sukzessive erfolgen.

Läuft alles nach Plan, soll mit den ersten Bauarbeiten im Herbst 2015 begonnen werden. Langfristig plant das Unternehmen, rund 40 Millionen Euro zu investieren und den Beschäftigtenstand auf 100 auszubauen.

Hornsteins Bürgermeister Herbert Worschitz, SP, ist natürlich sehr stolz darauf, dass sich im neuen Industriegebiet (siehe Zusatzartikel) ein Leitbetrieb wie Sigmapharm ansiedelt. "Es werden schon bald andere Unternehmen folgen", ist er überzeugt.

Rund 2800 Einwohner und etwa 1000 Arbeitsplätze in der Gemeinde – keine schlechte Bilanz, die Hornstein aktuell vorweisen kann. Zu verdanken hat die SP-regierte Gemeinde diese Erfolge einer Strategie, die bereits im Jahr 1975 gestartet wurde: Am Ortsrand von Hornstein in Richtung der Auffahrt auf die vorbeiführende A3 wurde ein Betriebsgebiet aufgeschlossen und Firmen eine „hochwertige Infrastruktur und ein innovatives Kaufpreismodell“ geboten, wie es Bürgermeister Worschitz beschreibt.
Als einer der größten Betriebe konnte der Armaturenhersteller Kludi nach Hornstein gelockt werden. Es folgten viele andere. Das Industriegebiet ist mittlerweile auf gut 280.000 angewachsen und zur Gänze verwertet. Die nun geplante Erweiterung soll Ende 2015 bzw. Anfang 2016 starten und in zwei Etappen weitere 170.000 aufschließen.
Geht alles nach Plan, soll laut Worschitz die Verwertung des gesamten Industriegebietes der Gemeinde 2020 abgeschlossen sein, „mit 110 ansässigen Betrieben und 1400 Beschäftigten.“

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