Lehre wird im Burgenland gegen den Bundestrend attraktiver
"Es ist schwer, eine Lehrstelle zu finden", sagt Markus. Er hat die Hauptschule beendet und ist seit Ende des Schuljahres auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Wie die meisten Absolventen will er Mechaniker werden – Stelle hat er bisher aber noch keine gefunden.
Denn ein Drittel aller Lehrstellensuchenden wünscht sich laut AMS einen Ausbildungsplatz in einem von nur drei Lehrberufen: Einzelhandelskaufmann, Bürokaufmann – und Kfz-Techniker, hier ist die Konkurrenz besonders groß. Relativ viele offene Lehrstellen bietet die Gastronomie. Gesucht werden auch Lehrlinge im Handel, im Büro und im technischen Bereich – Kfz, Elektro, Metall, Installation.
Mehr Lehrlinge
Fast 40 Prozent aller 15-jährigen Burgenländer eines Jahrganges beginnen eine Lehre. Im Burgenland stieg die Lehrlingsquote im Gegensatz zum Bundestrend in den vergangenen zehn Jahren damit um fast zehn Prozent.
"Im Jahresverlauf verzeichnen wir vor allem im August und September einen Überhang an Lehrstellensuchenden", sagt Ewald Perner vom AMS Burgenland. Im September suchen etwa 270 Jugendliche eine Lehrstelle. "Das Verhältnis ist im Jahresverlauf etwa 150 Suchende auf 50 offene Lehrstellen", weiß Perner. In den ersten drei Quartalen 2015 bekundeten beim AMS rund 1000 Jugendliche ihr Interesse an einem Ausbildungsplatz.
"Wer an einer Lehrausbildung interessiert ist, sollte möglichst schon zu Beginn eines Kalenderjahres nach einer Lehrstelle suchen", erklärt AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl. "Vor allem dann, wenn ein bestimmter Lehrberuf und der womöglich noch in Wohnortnähe gewünscht wird".
Bis dato wurden dem Arbeitsmarktservice heuer rund 580 Lehrplätze gemeldet – rund 520 konnten auch mit Lehrlingen besetzt werden. Durchschnittlich dauerte das 20 Tage. Für alle, die noch keinen Lehrplatz haben, starten Anfang Oktober die ersten Berufsorientierungskurse. www.ams.at
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