DNA

"Keine Beweise für einen Todeskampf"

Mord in Potzneusiedl: Es gibt noch keinen Verhandlungstermin
Potzneusiedl. Anwalt verweist auf Gutachten.

Gerüchten zufolge soll sich die im September ermordete Ursula G. vor ihrem Tod heftig gewehrt haben. Ein Medium berichtete von einem regelrechten Todeskampf. Unter ihren Fingernägeln sei DNA gefunden worden, die dem Hauptverdächtigen, ihrem ehemaligen Lebensgefährtin Franz P. zugeordnet werden. Auch am Körper des Opfers – an Arm und Oberschenkel – wurde P.’s DNA sichergestellt.

Laut einem Gutachten, das dem KURIER vorliegt, hat auch noch eine weitere Person Spuren am Körper des 57-jährigen Mordopfers hinterlassen. Dazu heißt es in dem Bericht: Es "... treten einige zusätzliche DNA-Merkmale auf, die von einer bislang unbekannten Person stammen". Bei Polizei und Staatsanwaltschaft hüllt man sich in Schweigen. Umso auskunftsfreudiger ist P.‘s Verteidiger, Dr. Erich Gemeiner.

Dass DNA-Spuren von seinem Mandanten an der Ermordeten sichergestellt wurden, wundert ihn nicht. "Sie waren nicht Spinnefeind, sie lebten unter einem Dach und haben sich ab und zu ein Bussi gegeben", erzählt der Anwalt. Die Abdrücke am Oberschenkel würden sich auch erklären lassen. Als P. seine Ex-Freundin blutüberströmt im Bett gefunden hat, habe er sie berührt, weil er nicht wusste ob sie tot ist. Das habe P. auch bei seiner Einvernahme angegeben. Für einen Todeskampf gebe es keine Beweise, "das ist völliger Holler". Nach einem Kampf hätte P. Kratzer oder blaue Flecken gehabt, bei seiner Untersuchung seien keine Verletzungen festgestellt worden, berichtet Gemeiner. Franz P. sitzt seit September in U-Haft.

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