Zug um Zug zum Schachmeister

Handschlag zu Beginn einer Partie: Dominik (li.) trat bei der WM in den Vereinigten Arabischen Emiraten gegen Spieler aus aller Welt an.
Der zehnjährige Dominik Horvath nahm an der WM in Abu Dhabi teil.

Vor rund zweieinhalb Jahren wurde Dominiks Liebe und Leidenschaft zum Schachspielen geweckt. In der Volksschule Kleinhöflein hat alles angefangen. Aus Interesse meldete sich der Volksschüler damals für einen Schachkurs in seiner Schule an. „Dort hat Trainer Reinhold Achs sein Talent entdeckt“, erzählt sein Vater Christian Horvath.

Vier Titel in zwei Jahren

Seither ging es mit der Schachkarriere des 10-Jährigen steil bergauf. Schon drei Monate später, im Jänner 2012 , nahm er an der burgenländischen Landesmeisterschaft teil, wo er auf Anhieb den ersten Platz in der Kategorie U10 belegte.

Auch in den darauffolgenden Monaten schwamm der junge Eisenstädter weiter auf der Erfolgswelle. Sowohl bei den Landesbewerben im Turnier- als auch im Schnellschach konnte er 2012 und 2013 den Titel holen. „Beim Schnellschach ist die Bedenkzeit für die Spieler pro Zug begrenzt. Das ist also noch schwieriger“, sagt sein Vater.

Den Höhepunkt seiner Karriere erlebte Dominik erst vor einigen Wochen. Vom 17. bis 29. Dezember fand die Jugendschach-Weltmeisterschaft in Al Alain in Abu Dhabi statt. „Auf die WM habe ich mich sechs Stunden in der Woche mit meinem Trainer vorbereitet. Dazu habe ich noch selbstständig täglich mehrere Stunden trainiert“, erzählt Dominik.

In elf Runden traten in seiner Altersklasse U10 insgesamt 200 Kinder gegeneinander an. Drei bis vier Stunden wurde pro Tag gespielt. „Ich habe den 50. Platz belegt“, sagt Dominik und zeigt seine Urkunde, die er bekommen hat. „Die WM hat Spaß gemacht. Es war ein tolles Erlebnis mit so vielen Kinder aus verschiedenen Ländern zu spielen.“ Auch seine Eltern waren beeindruckt. „In den Gesprächen mit anderen Eltern haben wir erfahren, wie intensiv Schach in den östlichen Ländern wie Indien und China betrieben wird. Talent reicht dort nicht mehr aus. Das Leben der Kinder wird ganz auf das Schachspielen ausgerichtet“, sagt Christian Horvath.

Fördern statt fordern

Rund zwei Stunden trainiert Dominik täglich – auch außerhalb der Wettkampfzeiten. Darauf, dass sich der junge Eisenstädter mit dem Schachtraining nicht übernimmt, legen seine Eltern großen Wert. „Wir versuchen, solange es ihm Spaß macht, seine Begeisterung zu fördern und müssen ihn oft bremsen, damit er nicht zu viel macht“, erklärt sein Vater. Als Ausgleich zum Denksport geht Dominik einmal die Woche zum Yoga und zum Schwimmtraining. „Uns ist wichtig, dass es in seinem Leben auch noch andere Bereiche gibt. Und die Schule darf natürlich auch nicht zu kurz kommen“, erklärt Christian Horvath.

Momentan steht das Schachspielen jedenfalls wieder an erster Stelle. Denn am 25. und 26. Jänner finden in Mattersburg die burgenländischen Landesmeisterschaften statt. „Da will ich natürlich wieder gewinnen“, sagt Dominik. „Und wir müssen dafür auch nicht so weit fahren“, ergänzt der Papa.

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