"Ich trete in große Fußstapfen"

LH Niessl, Birgit Lentsch und deren Vorgänger Martin Huber, der Landespolizeichef wird (v.li.)
Die 43-jährige Juristin folgt Martin Huber als Chefin der BH Neusiedl am See.

Die neue Bezirkshauptfrau von Neusiedl/See stockt den Frauenanteil an der Spitze der sieben Bezirksbehörden weiter auf: Birgit Lentsch ist nach Franziska Auer (Eisenstadt-Umgebung) und Nicole Wild (Güssing) die dritte Behördenleiterin. Übrigens sind auch drei von sieben Abteilungen der Landesverwaltung in Frauenhand.

Wie berichtet, hat die Landesregierung die 43-jährige Juristin Lentsch einstimmig bestellt. Neben Lentsch hatten sich zwei weitere Frauen beworben, dem Vernehmen nach aus der BH Neusiedl. "Die Bewerberinnen mussten sich einem Hearing durch ein Personalberatungsunternehmen stellen", sagte Landeshauptmann Hans Niessl. Und Lentsch habe das "beste Ergebnis" erzielt. Notwendig wurde die Neubesetzung nach dem Wechsel des langjährigen Neusiedler Bezirkshauptmannes Martin Huber an die Spitze der Landespolizeidirektion.

Sicherheit

"Ich weiß, in welch große Fußstapfen ich trete", sagte Lentsch am Mittwoch. Der größte Bezirk ist nicht zuletzt aufgrund der Ostautobahn auch der am stärksten von (Schlepper)-Kriminalität belastete. Aber auch Großereignisse wie das Musikfestival Nova Rock stellen die Behörde alljährlich vor große Herausforderungen. Zu alldem kommt die tägliche Arbeit in einem wirtschaftlich dynamischen Bezirk, dessen Bevölkerungszahl rasch wächst. Im Vorjahr wurden etwa 320 Betriebsanlagen genehmigt, deutlich mehr als sonst. Für die zweifache Mutter aus Winden/See ist die Bestellung eine Rückkehr. Lentsch war 18 Jahre in der BH Neusiedl, zuletzt war sie Vize-BH-Chefin im Bezirk Eisenstadt. Dass sie berufsbegleitend Jus studierte, hat ihr bei Niessl Pluspunkte eingebracht. "Ein solches Engagement ist immer ein gutes Zeichen", fühlte sich der Landeshauptmann an Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil erinnert, der neben dem Polizeidienst ein Jusstudium absolviert hat. Mit Doskozil und Huber wird Lentsch auch künftig viel zu tun haben. Schließlich sichern Polizei und Bundesheer derzeit die Grenzen gegen illegale Einwanderung. Lentsch: "Sicherheit bleibt eine große Herausforderung".

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