"Halloween"-Schütze war FPÖ-Politiker

Caroline Bredlinger aus Eisenstadt wurde am Halloween-Abend in Großhöflein angeschossen. Sie erholt sich vom Schuss ins Becken. Der Schütze sitzt in U-Haft.
Nach Schuss auf 13-Jährige wurde der inhaftierte Schütze aus Partei ausgeschlossen.

Der „Halloween-Schütze“ war FPÖ-Funktionär im Mittelburgenland, bestätigte der freiheitliche Landeschef Hans Tschürtz am Dienstag einen ORF-Bericht. Er habe den 32-Jährigen mittlerweile aber schon aus der Partei ausgeschlossen, dessen Funktionen im Bezirk würden demnächst nachbesetzt, präzisierte der blaue Frontmann im KURIER-Gespräch.

Wie berichtet, hatte der 32-jährige Mann am 31. Oktober mit seinem Halbbruder „Schießübungen“ auf dessen Terrasse in Großhöflein im Nordburgenland durchgeführt und dabei die 13-jährige Caroline Bredlinger aus Eisenstadt am Becken getroffen. Das Mädchen erholt sich derzeit von der Schussverletzung, der geständige Schütze sitzt wegen Mordversuchs oder absichtlicher schwerer Körperverletzung im Justizzentrum Eisenstadt in U-Haft.

Er habe auf einen Stein gezielt und dabei versehentlich das Mädchen getroffen, hatte der Rechtsbeistand des Schützen versichert. Sein Mandant wolle das Schussopfer „großzügig entschädigen“, so Anwalt Christian Supper. Das im Becken des Mädchens zersplitterte Projektil soll nicht entfernt werden. Ob sich die Verletzung auf die Karriere der mehrfachen Landesmeisterin über 800 Meter auswirkt, ist noch ungewiss.

Unverständnis

Dass der Mittelburgenländer „mitten in der Ortschaft herumgeschossen“ habe, sei ihm „völlig unverständlich“, findet auch FPÖ-Obmann Tschürtz keine Erklärung für die Tat. Er habe vom Vater des Schützen davon erfahren und danach die weiteren Schritte eingeleitet, sagt Tschürtz, der vor seiner politischen Karriere bei der Polizei war.

Der 32-Jährige war zuletzt Vize-Bezirksparteichef im Mittelburgenland und sollte – an unwählbarer Stelle – im kommenden Jahr auch für den Landtag kandidieren. Für beide Positionen müssen die Blauen nun neue Leute suchen. Ganz will Tschürtz die Tür für den „ehrgeizigen“ Ex-Mitstreiter, den er von Veranstaltungen auf Bezirksebene kennt und dessen organisatorische Fähigkeiten er schätzt, nicht zuschlagen. Aber zunächst müsse man den Ausgang des Verfahrens abwarten.

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