Frauenmord: Identität nach 23 Jahren geklärt

Frauenmord: Identität nach 23 Jahren geklärt
Das Mordopfer war eine Prostituierte aus der Dominikanischen Republik.

Am 17. April 1993 wurde eine nackte, stark verweste Frauenleiche in einem Gestrüpp in der Nähe einer Pferdekoppel in St. Margarethen gefunden. Heute, 23 Jahre später, ist die Identität des Opfers geklärt.

Wie die Staatsanwaltschaft Eisenstadt Mittwochnachmittag bekannt gab, handelt es sich um eine Frau aus der Dominikanischen Republik namens "Rosi", die im Burgenland und in Oberösterreich als Prostituierte gearbeitet hat. Die Ermittler gehen davon aus, dass die damals 31-jährige Frau ein halbes Jahr vor ihrem Auffinden getötet worden war. Der Mörder soll sie erwürgt haben. Von selbigem fehlt bis heute jede Spur.

Frauenmord: Identität nach 23 Jahren geklärt
Rosi

Cold Case

Nachdem die Polizei jahrelang im Dunklen tappte, wurde der Fall 2015 von der Cold Case Abteilung des Bundeskriminalamtes neu aufgerollt. "Die ersten Ermittlungen gingen Richtung Osteuropa", erzählt Chefinspektor Kurt Linzer vom Cold-Case-Management. Doch in den Anrainer-Staaten wurden keine passenden Abhängigkeiten gefunden. Der neue Ansatz der Ermittler war folgender: "Wir fragten uns, wer ist Opfer von Gewaltverbrechen und kamen auf Prostituierte", schildert Linzer. Schnell waren Nachtlokale ausfindig gemacht worden, die in den Jahren rund um den Mord "florierten", wie Linzer beschreibt. In Sieggraben und Eisenstadt wurden die Mordermittler fündig, eine Prostituierte aus den Lokalitäten war seit einiger Zeit abgängig. Linzer hat sich mit der forensischen Abteilung der Uni München kurzgeschlossen, wo eine sogenannte Isotopen-Untersuchung durchgeführt wurde. Anhand von chemischer Elemente in den Überresten der Verstorbenen wurde der Herkunftsraum der Toten eingeschränkt. "Die Frau musste in der Nähe der großen Antillen, der Dominikanischen Republik oder Haiti aufgewachsen sein", erzählt Linzer.

Über die Interpol in Santa Domingo wurden Verwandte des Opfers gefunden, ein "Family Check" durchgeführt. Die Schwester der Prostituierten machte einen Mundhöhlenabstrich, die DNA stimmte tatsächlich überein.

Für die weiteren Ermittlungen bittet Linzer um die Mithilfe der Bevölkerung. Wer die Frau kennt oder Angaben zu ihren Aufenthaltsorten und Kontaktpersonen machen kann, soll sich beim Bundeskriminalamt unter 01/24836 - 985025 melden.

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