Fahrverbot für gewisse Stunden

Der Verbindungsweg zwischen Somfalva und Schattendorf ist zu einer Pendler-Ausweichroute geworden. Politiker suchen eine Lösung
Der Grenzverbindungsweg sorgt für hohes Verkehrsaufkommen.

Die Gemeinden Schattendorf in Österreich und Somfalva/Agendorf in Ungarn haben es im Jahre 2008 ja gut gemeint. Man wollte einen unkomplizierten Grenzübergang – von der EU finanziert und begrüßt – zwecks guter Nachbarschaftsbeziehung der Bevölkerung schaffen. 2010 wurde dann asphaltiert, und die Pkw – im Gegensatz zu den Radfahrern – begannen zu rollen. Waren es 2008 im Schnitt an die 360 Autos, die gezählt wurden, sind es mittlerweile 2300. An Spitzenzeiten rollen 370 Fahrzeuge pro Stunde auf der Agendorfer-Straße, die auch verkehrstechnisch mit einer Breite von 3,50 Meter für diesen Verkehr gesetzlich nicht zulässig ist.

"Wir wurden von den Fakten überrollt. Der Verbindungsweg ist zu einer Pendler-Ausweichroute geworden", sagt Schattendorfs Bürgermeister Johann Lotter.

Doch damit soll jetzt Schluss sein. Denn der ausufernde Pendlerverkehr, so SPÖ-Bezirksvorsitzende Christian Illedits, sorge seit Monaten für Kritik in der Schattendorfer Bevölkerung und den umliegenden Gemeinden (der KURIER berichtete): "Unser gemeinsames Ziel sind temporäre Fahrverbote zu den Hauptverkehrszeiten, um den Pendlerverkehr auszuschließen."

Dieses gemeinsame Ziel der Anrainergemeinden und der SPÖ wird durch ein Verkehrsgutachten der burgenländischen Landesregierung unterstützt, das jetzt als Entscheidungsgrundlage für die Bezirkshauptmannschaft vorliegt. "Wenn alles gut geht", und damit rechnet SPÖ-Bezirksvorsitzender Christian Illedits, "wird Mitte März das zeitliche Fahrverbot seine Gültigkeit haben". Er gehe davon aus, dass die BH Mattersburg die entsprechende Verordnung bis zum 27. Februar erlassen wird.

Weniger Verkehr

Dieses Fahrverbot bedeutet, dass zwischen 5 und 8 Uhr und zwischen 16 und 19 Uhr die Straße für den Pkw-Verkehr gesperrt ist. "Durch diese Sperre würden die Früh- und Abend-Spitzenbelastungen wegfallen und die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke würde sich um rund 60 Prozent, auf rund 1000 Fahrzeug, reduzieren. Damit könnten wir auch die Verkehrssicherheit spürbar erhöhen", ist der SPÖ-Bezirksvorsitzende überzeugt.

Illedits und Lotter wollen die nachbarschaftlichen Beziehungen durch diese Maßnahmen aber nicht gefährdet sehen: "Der kleinräumige Nachbarschaftsverkehr wird auf jeden Fall aufrecht erhalten."

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