Evaluierung der Spitalsanierung zeigt laut Neos Planungsfehler

Spital, Krankenhaus Oberwart, Oberwart
Neos sehen schwere Planungsfehler beim Krankenhaus Oberwart. Standort sei schlecht gewählt

Das größte Bauprojekt in der Geschichte des Burgenlandes“, wie es Landeshauptmann Hans Niessl bezeichnete, lahmt. 2008 beschloss man die Generalsanierung des Oberwarter Krankenhauses, 2013 verwarf man die Idee und plant seither an einem Neubau neben dem bestehenden Spital.

Die Neos sehen einen Bauskandal, „noch bevor wirklich etwas gebaut wurde“, sagt Neos-Kandidat Eduard Posch. Er legte dem KURIER einen Bericht der Beteiligungs-GmbH Belig über die „Evaluierung der Planung für den Zu- und Umbau des a.ö. Krankenhauses Oberwart“ vor.
Dieser Bericht soll die Entscheidungsgrundlage gewesen sein, meint Posch, um von der Sanierung zum Neubau umzuschwenken. Am 24. Juli 2013 wurde von der Krages die Evaluierung der bisherigen Leistungen bei der Belig in Auftrag gegeben. Im November wurden die Ergebnisse präsentiert, mit einem vernichtenden Urteil für die Sanierung. „Die Grundlagen der durchgeführten Generalunternehmer Ausschreibung lassen keine seriöse Kalkulation zu“, heißt es in dem Schreiben. Die Sanierung hätte 137,7 Millionen Euro gekostet. In dem nur zwölfseitigen Bericht werden die Vorteile für den Neubau aufgezeigt. Weniger Belastung für Personal, Kostensicherheit und vieles mehr ist zu lesen. „Lauter Sachen die einem der Hausverstand sagt“, meint Posch.

Bei den Kosten hielt sich Landesrat Peter Rezar bisher bedeckt, in dem Bericht von 2013 werden sie mit 139 Millionen Euro für den Neubau angegeben. Der Bau wird noch dazu laut Experten um 3,5 Millionen Euro pro Jahr teurer. Grund ist die Valorisierung (Anm. Anpassung eines Wertes an die Teuerungsrate). „Eigentlich müsste Rezar sagen, seit 2008 haben wir das verbockt“, erklärt Posch. Denn wie berichtet, habe die Planung bis 2013 bereits acht Millionen Euro gekostet. Posch spricht gar von 13 Millionen, die in den Sand gesetzt wurden.

Standortfrage

„Jetzt steht man vor dem nächsten Fehler, dem Standort, hier könnte man aber noch Lösungen finden“, sagt Posch. Das Spital soll direkt neben dem bestehenden Haus gebaut werden. Durch das Logistikzentrum sieht Posch viel Verkehr auf das Grätzel zu rollen. „Wenn man schon bei Null anfängt, müsste es eine Standortanalyse geben, da kann nur ein andere Ort herauskommen“, sagt Posch. Ob es eine Analyse gab, konnten die Experten von Rezar am Freitag nicht sagen. „Ein anderer Standort ist nicht vorgesehen“, so Rezar.

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