Europaforum zu Gast bei EUFOR in Bosnien

Steindl und Strommer besuchten mit Luif ein LOT-Haus in Bratunac
Militär.Besuch bei EUFOR Kommandant Luif.

"Ich dachte der Kosovo ist kompliziert, dass ist nichts gegen Bosnien", sagt Johann Luif, Militärkommandant des Burgenlandes und EU Force Commander der Streitkräfte in Bosnien-Herzegowina. Seit 2014 ist der Burgenländer, der als stellvertretender Kommandant bereits die NATO-Truppen im Kosovo geführt hat, jetzt in Bosnien und Herzegowina stationiert.

Training

Etwa 600 Mann aus 16 EU-Staaten und einigen Drittstaaten sind abwechselnd im Camp Butmir in Sarajevo im Einsatz. Der Generalmajor hat mit der EU-Mission Althea, die bereits seit 2004 läuft, unter anderem den Auftrag die bosnische Armee auszubilden. "Wir trainieren die Trainer, die dann die Soldaten ausbilden sollen", sagt Luif. Aber auch sonst ist die Militärmission für die Stabilisierung des Landes zuständig, ebenso wie für die Abrüstung von altem Kriegsmaterial, erklärte Luif der burgenländischen Delegation des Europaforums Burgenland. Landtagsabgeordneten Franz Steindl und der 2. Landtagspräsidenten Rudolf Strommer waren am Wochenende auf Besuch in Sarajevo. "Für mich ist klar, dass nur starke demokratische Strukturen Frieden, Freiheit und Wohlstand garantieren können. Wir müssen deshalb alles daran setzen, die Demokratie zu stärken, damit Krieg und Terror keine Chance haben", sagt Europaforum Burgenland-Obmann Strommer.

Der 1995 nach dem Dayton-Vertrag konstituierte Staat ist kompliziert. Das Land ist in zwei Entitäten (Verwaltungseinheiten innerhalb eines Staatsgebiets) aufgeteilt: Zum einen die Republika Srpska, hier leben großteils bosnische Serben. Zum anderen die Föderation, die in zehn Kantone unterteilt ist, die mehrheitlich kroatisch und bosniakisch sind. Daneben gibt es den Distrikt Brčko, der allen gehört.

Einsatz

Die Soldaten sind nicht nur im Camp Butmir eingesetzt, sie sind auch in 17 sogenannter LOT-Häuser untergebracht. In Bratunac ist eines dieser "Liaison and Observation Teams" aus Österreich zugeteilt. Ziel ist es, die Kommunikation mit lokalen Behörden und "unparteiische Informationen für das EUFOR Kommando zu liefern". Außerdem werden Minen-Informationsveranstaltungen für Schüler organisiert. Die Militärs gehen von etwa 267 km² aus, die noch immer vermint sind. "Es ist für das Burgenland eine besondere Auszeichnung, dass ein Burgenländer an der Spitze der EU-Mission in Bosnien steht", sagt Steindl.

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