Ehemaliger WK-Präsident Franz Kröpfl gestorben

Über Kröpfls politische Zukunft lässt sich nicht viel sagen
Pensionierter Unternehmer starb in der Nacht auf Samstag 63-jährig im Krankenhaus.

Für manche seiner Zeitgenossen war Franz Kröpfl eher eine unbequeme Person. Kröpfl war nicht derjenige, der seinem Gegenüber schöne Augen machte. „Feig war er nie“, sagt sein langjähriger Gefährte, privater Freund und jetziger Wirtschaftsbund-Direktor Walter Laciny.

Als es etwa zur Besetzung des neuen AMS-Direktors in den 2000er Jahren kam, setzte er sich vehement für einen Burgenländer, der zur SPÖ tendierte, ein. Er stritt mit seinen Parteikollegen und der Industriellenvereinigung. Es half zwar nichts, aber er ließ sich von seiner Meinung nicht abbringen, dass der St. Georgener der richtige Mann für den AMS-Chef sei.

So nach dem Motto: Ein Mann, ein Wort. Das Macho-Gehabe war nicht zu verbergen. Auch das war Franz Kröpfl.

Fast Präsident

Aber Franz Kröpfl konnte auch bescheiden sein bzw. wusste, wann die Latte zu hoch liegt. Als es um die Besetzung des österreichischen WK-Präsidenten Anfang der 2000er Jahre ging, stand er zur Diskussion. Auf die Frage, ob er auf diesen Job reflektiere, antwortete Kröpfl: „Ich kenne meine Qualitäten.“ Er kandidierte also nicht, „schenkte“ aber bei seiner Rede in der Vollversammlung dem jetzigen Präsidenten Christoph Leitl „voll ein“, erinnert sich ein Teilnehmer.

Kröpfl war gewichtiger Partner bei vielen wirtschaftspolitischen Weichenstellungen im Burgenland“, würdigte der nunmehrige burgenländische WK-Chef Peter Nemeth seinen Vorgänger. Kröpfl war 38-jährig anno 1987 Wirtschaftskammerpräsident im östlichsten Bundesland geworden und bekleidete die Funktion bis 2005.

Als Privatunternehmer hatte Uhrmachermeister Kröpfl die Juweliergeschäfte und die Werkstatt seiner Eltern übernommen. Franz Kröpfl wurde nicht alt: Er ist in der Nacht auf Samstag im Alter von nur 63 Jahren gestorben.

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