Die KURIER-Redaktion trauert um Dr. Georg Gesellmann

Georg Gesellmann
Der Burgenland-Redakteur ist am Dienstag im 61. Lebensjahr verstorben.

Er liebte die schräge Perspektive. Bei seinen – von Politikern gefürchteten – Fotos ebenso wie bei der Themenwahl. Ob der Eisenwarenhändler, der den Baumärkten trotzt, oder die junge Friseurin, die die Haarpracht der Regierungsmitglieder taxiert – Georg Gesellmann war immer auf der Suche nach ausgefallenen Geschichten, die er mit seinen unverwechselbaren Bildern auch zur Augenweide machte.

Nach einem abgeschlossenen Geschichtsstudium und Jahren bei einer burgenländischen Wochenzeitung kam der gebürtige Mattersburger mit dem auch ob seiner Winzer-Verwandtschaft landesweit klingenden Familiennamen im Jahr 2000 zum KURIER, wo er sich rasch zum journalistischen Allrounder entwickelte.

Er berichtete über Fehltritte von Politikern ebenso wie über Höchstleistungen von Weinbauern – und mit beiden focht er legendäre Sträuße aus, denn auf den Mund gefallen war der "Herr Doktor", wie Gesellmann von allen liebevoll tituliert wurde, Zeit seines Lebens nie.

Dabei tat es ihm selbst am meisten leid, wenn er einmal zu laut wurde – sein Herz war am Ende immer größer als sein Grant. Zumal in den letzten Jahren, als die Kindergarten-Fotos seines Sohnes Moritz über dem Schreibtisch immer zahlreicher wurden.

Als Georg Gesellmann im vergangenen Sommer von seiner schweren Erkrankung erfuhr, blieb er gefasst und wollte kämpfen. Am Dienstag ist er im 61. Lebensjahr verstorben. Wir vermissen ihn sehr; ein Unikat ist nicht ersetzbar.

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