"Die Kirche ist auf der Seite der Schwächeren und Ärmeren"

Bischof Zsifkovics war vor Ort am Grenzübergang Moschendorf
Bischof Zsifkovics besuchte die Grundstücke wo bald ein Grenzzaun stehen sollte.

Solange ich Bischof der Diözese Eisenstadt bin und dieses Grundstück der Kirche gehört, möchte ich hier keinen Zaun haben", erklärt Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics bei einem Besuch in Moschendorf. "Die Kirche ist auf der Seite der Schwächeren und der Ärmeren", sagt Zsifkovics.

Unterstützung kommt auch von der Bischofskonferenz, es sei "ein mutiges Signal dafür, dass wir uns nicht auf Zäune konzentrieren sollten, sondern auf die Hilfe für jene Menschen, die in Not sind", sagt der Generalsekretär der Konferenz, Peter Schipka.

Grenzzaun

Wie der KURIER berichtet hat, plant das Innenministerium einen etwa neun Kilometer langen Grenzzaun zwischen Heiligenbrunn und Moschendorf im Südburgenland. Grund dafür ist ein Zeltlager für Flüchtlinge im nur wenige Kilometer entfernten ungarischen Körmend. Derzeit wartet man, laut Landespolizeidirektion noch auf einige Zusagen der Grundbesitzer, um mit den Bau des Zauns beginnen zu können. Entlang der Grenze sollen die Besitzer etwa vier Meter für den Bau des Zaunes zur Verfügung stellen. In Moschendorf hätten fast alle bis auf die Kirche ihren Grund zur Verfügung gestellt. Doch auf den Kirchengrund sei man nicht unbedingt angewiesen, da er sich direkt neben dem Grenzübergang Moschendorf befindet. Beim zweiten Kirchengrundstück, einem Teich, wäre der Zaun sowieso aus gewesen, heißt es von der Polizei.

Kontrollen

Das Lager in Ungarn soll noch diese Woche von den Flüchtlingen bezogen werden, die Landespolizeidirektion befürchtet, dass sich die Menschen von dort sofort auf den Weg nach Österreich machen. Wann der Baustart für den Zaun kommt, ist noch unklar.

Die temporären Grenzkontrollen starteten im Südburgenland bereits Montagfrüh. Auch das Bundesheer ist mit einer Kompanie im Einsatz. "Ab heute werden die Soldaten von der Polizei eingewiesen und beginnen dann mit dem Assistenzeinsatz", erklärt Oberst Wolfgang Gröbming. Im Bereich Moschendorf bis Heiligenkreuz werden die Soldaten entlang der grünen Grenze patrouillieren.

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