"Die Hundenase ist der beste Sensor den es gibt"

Tagtäglich müssen die Hundeführer mit ihren Vierbeinern trainieren

Kaisersteinbruch. Angst vor Hunden sollten Besucher des Militärhundezentrums Kaisersteinbruch, dem größten Rottweilerhalter der Welt, nicht haben. Mit lautem Gebell und furchteinflößendem Zähnefletschen werden Fremde von den Hunden in den Zwingern begrüßt. "Personen, die keine Uniformen tragen, sind sie nicht gewöhnt. Wenn man sich ruhig verhält, beißen sie aber nicht", erklärt Oberst Otto Koppitsch.

Seit mittlerweile 50 Jahren werden im Militärhundezentrum Kaisersteinbruch Rottweiler und Schäferhunde gezüchtet und ausgebildet. "Diese Rassen sind am besten geeignet. Sie sind robust und können als Wach- und Schutzhunde eingesetzt werden", sagt Koppitsch.

Derzeit befinden sich in Kaisersteinbruch rund 60 Hunde, österreichweit sind 180 im Einsatz. Das Aufgabengebiet ist vielfältig und reicht vom Bewachen einer Einrichtung oder einer Person, über die Gepäckskontrolle am Flughafen bis hin zum Aufspüren von Minen in Gefahrenzonen im Ausland.

Spürer und Bewacher

Bevor es an die Ausbildung geht, wird erst einmal geprüft, ob sich das Tier überhaupt zum Militärhund eignet. Dafür verbringen die Vierbeiner die ersten 14 Monate gemeinsam im Militärhundezentrum. Erst danach werden sie einem Hundeführer zugewiesen, um die Ausbildung zu beginnen. "Natürlich gibt auch innerhalb der Rassen Unterschiede und nicht jeder Rottweiler ist für Einsätze geeignet. Diese Hunde werden dann an private Interessenten abgegeben", so Koppitsch.

Ist die Aufnahmeprüfung erst einmal bestanden, geht es an die Ausbildung. "Alle Hunde machen den Grundkurs in Gehorsam und Schutz. Dann wird unterteilt in Wach- und Spürhunde", erklärt der Oberst.

Aufgebaut ist die Ausbildung auf dem angeborenen Spieltrieb der Hunde. "Egal ob Waffe oder Drogen, der Hund sucht quasi sein Spielzeug, wird anschließend belohnt und befriedigt so seinen Beutetrieb. Unentbehrlich, denn die Hundenase ist der beste Sensor den es gibt", meint Koppitsch. Nach zwei Jahren Ausbildung werden die Hunde österreichweit und im Ausland eingesetzt.

Im Alter von zehn Jahren gehen die Hund sozusagen in ihren wohlverdienten Ruhestand und bleiben bis zu ihrem Ableben beim Hundeführer, der inzwischen schon einen neuen jungen Begleiter an seine Seite bekommen hat, um ihn zum vierbeinigen Kommissar auszubilden.

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