"Deutsch lernen und Job finden"

Sanya Neinawaie, Integrationsbeauftragte des Burgenlandes
Sanya Neinawaie, Österreicherin mit iranischen Wurzeln, startet ab Juli.

"Sprechen Sie den Namen einfach wienerisch aus, dann passt es schon", sagt Sanya Neinawaie lächelnd – also ein bisschen schludrig in einem Zug durch und das letzte "e" verschlucken. Sanya Neinawaie ist die erste Integrationsbeauftragte des Burgenlandes, die Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ) am Freitag offiziell präsentieren wird. Denn am 1. Juli beginnt die zunächst auf fünf Jahre befristete Tätigkeit der 30-jährigen Österreicherin mit familiären Wurzeln im Iran.

Angekündigt worden ist die Funktion schon Ende des Vorjahres, die Suche nach einer geeigneten Person hat aber offenbar ein bisschen länger gedauert.

Ihre wichtigste Aufgabe: Die "neuen Bürger sollen so schnell wie möglich Deutsch lernen und einen Job finden". Sie werde bei Bedarf aber auch bei den verpflichtenden Wertekursen für Asylberechtigte koordinieren, erklärt die HAK-Absolventin, die seit vergangenem Herbst im Referat für Grundversorgung im Amt der Landesregierung arbeitet. Sie war davor im Wiener Magistrat für Wohnbeihilfe zuständig und hatte sich für den Job in Eisenstadt beworben, weil es sie der Liebe wegen ins Burgenland zog. Das Referat für Grundversorgung organisiert mit derzeit acht Mitarbeitern Quartiere im ganzen Land. Derzeit sind 2850 Flüchtlinge in 85 der 171 Gemeinden untergebracht, das Burgenland erfüllt die mit dem Bund vereinbarte Quote damit zu rund 99 Prozent, erläutert Referatsleiter Wolfgang Hauptmann, der Neinawaie mit einem lachenden und einem weinenden Auge ziehen lässt. Sie habe sich in seinem Team ausgezeichnet bewährt, aber andererseits sei Neinawaie mit ihrem familiären Hintergrund gleichsam die Idealbesetzung als Integrationsbeauftragte. Die 30-Jährige spricht neben Deutsch auch Farsi, das im Iran und West-Afghanistan gebräuchlich ist.

Hilfsbereit

Wo es in Sachen Integration den größten Handlungsbedarf gibt, kann Neinawaie noch nicht sagen, das müsse sie erst "eruieren". Im Rahmen der Quartiersuche habe sie aber positive Erfahrungen gemacht, "sehr viele Burgenländer wollen helfen" und die meisten Flüchtlinge möchten rasch Deutsch lernen und sich integrieren, ist sie überzeugt. Im Laufe des Jahres soll Neinawaie zwei Mitarbeiter im neugeschaffenen Referat erhalten. Die Integrationsbeauftragte selbst soll noch von der Landesregierung bestellt werden, aus dem blauen Lager wird auf KURIER-Nachfrage Zustimmung signalisiert. Neinawaie hat kein Problem mit Rot-Blau, ihr Grundsatz laute: "Man muss auf Menschen zugehen".

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