Demo für raschen Lärmschutz entlang der A3

Für Lärmschutz entlang der A3 bei Großhöflein demonstrierten am Montag in Eisenstadt 120 bis 150 Anrainer
Resolution mit Forderungen an LR Bieler übergeben.

Der kleine Maxi brachte das Anliegen der Bürgerinitiative (BI) Großhöflein und Müllendorf auf den Punkt: „Es ist zu laut, ich kann in der Nacht nicht schlafen“, teilte er Straßenbaulandesrat Helmut Bieler (SPÖ) Montagfrüh vor dem Eisenstädter Landhaus mit.
Demonstrationen haben in Eisenstadt Seltenheitswert, in den vergangenen eineinhalb Jahren marschierten die Spitalsärzte für mehr Geld und linke Aktivisten gegen Rot-Blau.

Mehr Ruhe

Am Montag waren Familien mit Kindern und ältere Menschen unterwegs, um politischen Druck für ein elementares Anliegen zu erzeugen: Sie wollen (mehr) Ruhe und fordern entlang der Südostautobahn A3 eine vier Meter hohe und 3,7 Kilometer lange Lärmschutzwand spätestens im kommenden Jahr und Temporeduktionen auf der Autobahn und den beiden Landesstraßen B 16 und B 59. Mit dabei auch der Großhöfleiner Bürgermeister Heinz Heidenreich (SPÖ) und die grüne Landeschefin Regina Petrik, die das Anliegen unterstützt.

"Lärm macht krank"

Denn „Lärm macht krank“, skandierten die 120 bis 150 Teilnehmer auf dem Weg von der Wirtschaftskammer zum Landhaus. Werner Holzbauer, der mit seiner Frau und den drei Kindern gekommen ist, lebt seit 12 Jahren in einem Haus an der Grenze von Großhöflein und Müllendorf. „Leise war es nie“, sagt er. Aber in den vergangenen „fünf bis sechs Jahren ist es immer schlimmer geworden.“ In den Sommermonaten, wo klarerweise jeder gern bei offenen oder zumindest gekippten Fenstern schläft, sei besonders ab drei oder vier Uhr Früh kaum an ungestörten Schlaf zu denken.

Das hat mit stetig anschwellendem Verkehr zu tun. Schon jetzt sei die tägliche Belastung mit rund 40.500 Kfz gleich hoch wie auf der Tiroler Brennerautobahn, werden BI-Sprecher Thomas Glock und Organisator Franz Schnabl nicht müde zu betonen. Die Folge: 90 Prozent der Siedlungsfläche in Großhöflein und ein Großteil der Siedlungen in Müllendorf befinden sich in der gesundheitsgefährdenden Zone bis 50 Dezibel nächtlicher Lärmbelastung, steht in einer umweltmedizinischen Stellungnahme im Auftrag des Umweltanwalts.

Dass die Bürgerinitiative von „Zuagrasten“ getragen werde, weist Bürgermeister Heidenreich zurück. Das sei ein gängiger Versuch, die Forderungen zu diskreditieren, dabei seien alteingesessene Großhöfleiner am stärksten vom Verkehrslärm betroffen.

"Berechtigte Forderungen"

Landesrat Bieler nahm die Resolution mit den Forderungen der Anrainer entgegen und versprach, sich dafür einzusetzen, dass „Ihre berechtigten Forderungen umgesetzt werden können“. Die Demonstranten möchten, dass Landesregierung und Landtag auf Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) einwirken, das Lärmschutz-Projekt vorzuziehen und auszuweiten. Denn Autobahnbetreiber Asfinag gesteht zwar die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen zu, die Gesellschaft des Bundes will aber erst 2019 eine Wand bauen und auch dann nicht mehr als einen Kilometer.

Bieler bremst denn auch die Erwartungen der Demonstranten, nach einem Gespräch mit Asfinag-Vorstand Alois Schedl weiß er, dass sich dessen „Begeisterung in Grenzen hält“. Was das Land von sich aus tun könne, seien die Verfügung von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der Landesstraße und bauliche Maßnahmen, etwa bei der Ortseinfahrt oder bei einem Kreisverkehr.

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