China als boomender Absatzmarkt

China als boomender Absatzmarkt
Rotwein statt Reiswein: Chinesen haben die Liebe zum Wein entdeck, Winzer wollen Chance nutzen.

China ist diesen November ein beliebtes Reiseziel von burgenländischen Politikern, Unternehmern und Winzern. Nach einer Delegation mit Landeshauptmann Hans Niessl an der Spitze (der KURIER hat berichtet), machte sich diese Woche eine Abordnung des Weingutes Domaine Pöttelsdorf nach Schanghai auf, um sich auf der dort erstmals stattfindenden Weinfachmesse ProWine zu präsentieren.

China als Absatzmarkt für burgenländischen Wein? So weit hergeholt, wie man meinen sollte, ist das nicht. „China ist einer der am schnellsten wachsenden Importmärkte für Wein“, erklärt Thomas Schandl, Geschäftsführer der Domaine Pöttelsdorf. Daher wolle man die „Gunst der Stunde“ nutzen. China sei eine „riesige Chance“, ist sich Schandl sicher: „Nicht zuletzt auch daher, weil hier vor allem hochwertige Rotweine getrunken werden und wir genau diese produzieren.“

Auch Christian Zechmeister, Geschäftsführer von „Wein Burgenland“, bewertet den chinesischen Markt als „sehr interessant“ für Burgenlands Winzer. Das ist nicht nur so dahingesagt, sondern kann auch mit Zahlen untermauert werden.
Im ersten Halbjahr 2012 wurde österreichischer Wein (auch burgenländischer war dabei) im Wert von 593.000 Euro nach China exportiert. Im gleichen Zeitraum 2013 hat sich dieser Wert mehr als verdoppelt, nämlich auf 1,23 Millionen Euro.

Zechmeister geht davon aus, dass die Nachfrage weiter steigt: „Es entsteht gerade eine junge, spannende Weinszene vor allem in den großen Metropolen wie Peking oder Schanghai.“ Bisher konnten hier vor allem bekannte französische Weingüter punkten.
Chinesen würden in erster Linie Rotwein trinken, weiß der Experte, „der chinesische Weintrinker mag es süffiger, durchaus auch mit Restzucker.“ Weißwein lernt man im Land der aufgehenden Sonne erst kennen. „Bis vor fünf Jahren gab es in China nicht einmal ein Wort für Weißwein“, erklärt Zechmeister.

So groß der chinesische Markt auch sein mag, dort Fuß zu fassen, sei „sehr schwierig“, wie Zechmeister zugibt. Auch die Domaine Pöttelsdorf – neun Winzer, die im Bezirk Mattersburg eine Rebfläche von rund 115 Hektar bewirtschaften – sind sich der Hürden in der Volksrepublik bewusst. Neben der Beteiligung an der ProWine hoffen die Pöttelsdorfer, Kontakte mit Handelspartnern aufbauen zu können.

Kommentare