Umfrage: 77 Prozent für Grenzkontrollen

APA4213089-2 - 05062011 - SCHARNITZ - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT CI - Die Regionalkonferenz des Weltwirtschaftsforums (World Economic Forum, WEF), die am kommenden Mittwoch und Donnerstag in der Wiener Hofburg über die Bühne geht, wirft seine Schatten voraus: Reisende müssen an Österreichs Grenzen mit Kontrollen rechnen. Im Bild ein Beamter am Samstag, 04. Juni 2011, am Grenzübergang Scharnitz. APA-FOTO: ZEITUNGSFOTO.AT/DANIEL LIEBL
Zwei Drittel glauben an Kriminalitätsanstieg seit der Grenzöffnung.

Das Bündnis Liste Burgenland (LBL) hat am Donnerstag eine Umfrage zum Thema Sicherheit präsentiert. Eine große Mehrheit der Burgenländer - 77 Prozent - spreche sich demnach für die Wiedereinführung befristeter oder dauerhafter Grenzkontrollen aus. 57 Prozent der Befragten seien der Ansicht, dass die Kriminalitätsstatistik die "tatsächliche Kriminalitätsrate" nicht ausreichend abbilde.

Kriminalität gestiegen

Nach Meinung von 47 Prozent der Teilnehmer hat sich in den vergangenen zehn Jahren das Sicherheitsgefühl verschlechtert. Für 43 Prozent ist die Situation gleich geblieben, nur sechs von Hundert empfinden eine Verbesserung.

Beim Thema persönliche Sicherheit gaben 39 Prozent an, sie hätten am ehesten vor einem Haus- oder Wohnungseinbruch Angst. Auf Platz Zwei landete mit 19 Prozent "Kriminalität allgemein". Zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten glauben, dass die Kriminalität im Burgenland seit der Grenzöffnung gestiegen sei. Nach Einschätzung von 27 Prozent wäre sie gefallen. Zwei von Hundert Umfrageteilnehmern sind der Ansicht, dass die Kriminalität "eher weniger geworden" sei.

Mehr Präsenz der Polizei

"Wenn sich 77 Prozent der Befragten für die Einführung von Grenzkontrollen aussprechen, dann ist die Politik gefordert, sich darüber Gedanken zu machen", erklärte Abg. Rouven Ertlschweiger ( Team Stronach Burgenland) anlässlich der Präsentation. "Wenn sich das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen in den vergangenen Jahren verschlechtert hat, dann muss man das ernst nehmen und versuchen Maßnahmen umzusetzen, die hier entgegensteuern", so der Bad Sauerbrunner Bürgermeister Gerhard Hutter (Liste Burgenland).

Das Bündnis Liste Burgenland fordert eine bessere Ausrüstung für die Exekutivbeamten sowie Tag und Nacht mehr Präsenz der Polizei auf den Straßen. Auch die Wiedereinführung temporärer Grenzkontrollen wird verlangt.

Sampling: 403 Burgenländer

Die Umfrage war vom Institut für Grundlagenforschung (IGF) im Auftrag der Team Stronach Akademie (das Bündnis Liste Burgenland ist eine Wahlplattform aus Liste Burgenland und Team Stronach, Anm.) in Auftrag gegeben und im Zeitraum von 30. März bis 8. April durchgeführt worden. Sie bestand aus Telefoninterviews mit 403 Burgenländern ab 16 Jahren. Die statistische Schwankungsbreite wurde mit plus-minus 4,9 Prozent angegeben

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