"Burgenland darf nicht Wien werden"

"Burgenland darf nicht Wien werden"
Landtag – Die 15a-Vereinbarung zwischen Bund und Land beschlossen.

Bei der gestrigen Landtagssitzung wetterte wieder einmal FPÖ-Chef Johann Tschürtz gegen die „vielen Kinder in unseren Schulen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind und überhand nehmen". Er fürchte, dass im Burgenland bald Zustände wie in Wien herrschen könnten, wo laut Tschürtz 80 bis 90 Prozent nicht Deutsch können würden. „Burgenland darf nicht Wien werden", sagt Tschürtz. Er erwarte sich, dass in einer Klasse im Burgenland nicht mehr als 20 Prozent der Kinder mit Nicht-Deutschkenntnissen den Unterricht besuchen dürfen.

Seine Befürchtungen dürften aber unberechtigt sein. Denn der Landtag hat gestern eine 15a-Vereinbarung zwischen dem Bund und dem Land Burgenland zur sprachlichen Frühförderung in Kinderbetreuungseinrichtungen beschlossen (Dieser Vereinbarung stimmte übrigens Tschürtz zu). „Auf dieser Basis wird ein weiterer Ausbau von bedarfsgerechten Fördermaßnahmen ermöglicht", erklärte SPÖ-Familiensprecherin Edith Sack.

Zielgruppe seien drei- bis sechsjährige Kinder, die über mangelnde Deutschkenntnisse verfügen. Ihnen soll durch gezielte Förderung der Einstieg in die Volksschule erleichtert werden. „Das ist ein wichtiger Beitrag zur Integration von Kindern mit Sprachdefiziten", sagt Sack.

Zwischen 2012 und 2014 stehen jährlich bis zu 170.000 Euro von Bundesseite zur Verfügung, wenn Land bzw. Gemeinden dieselbe Summe investieren. Der Landtag hat am Donnerstag überdies einen Dringlichkeitsantrag zur Installierung von Schutzmaßnahmen für den Arbeitsmarkt mehrheitlich beschlossen. Die SPÖ forderte darin eine Verschärfung der Kontrollen des Anti-Lohn- und Sozialdumpinggesetzes: Betriebe, die dagegen verstoßen, sollen über die geltenden Strafbestimmungen hinaus mit Sanktionen rechnen müssen.

 

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