Bub nach Badeunfall in Lebensgefahr

Dramatische Szenen am Mittwoch im Neufelder Seebad
13-jähriger Flüchtling war 35 Minuten unter Wasser und musste reanimiert werden

Ein tragischer Badeunfall hat sich Mittwochmittag am Neufelder See im Bezirk Eisenstadt-Umgebung ereignet. Ein 13-jähriger Schüler ist beim Schwimmen plötzlich untergegangen und konnte erst nach rund 35 Minuten unter Wasser von einem Taucher geborgen werden. Der Flüchtling aus Afghanistan wurde wiederbelebt und vom Rettungshubschrauber Christophorus 3 ins SMZ Ost geflogen. Nach Angaben der Einsatzkräfte schwebt er weiterhin in Lebensgefahr.

Der Jugendliche war mit seiner Klasse aus Wien im Rahmen eines Schulausflugs in Neufeld. Die 31 Schüler aus dem 23. Bezirk wurden von drei Lehrern und zwei Eltern beaufsichtigt.

"Gekämpft"

Bub nach Badeunfall in Lebensgefahr
Badeunfall Neufelder See, Oberst Helmut Greiner, Feuerwehr- und Polizeieinsatz
Kurz vor Mittag war es in der Nähe einer Steganlage im Freibad zu dem folgenschweren Unglück gekommen. "Eine Klassenkameradin hat den Burschen beobachtet, wie er im Wasser gegen das Ertrinken kämpft und hat gleich die Lehrerin informiert", erzählt Polizeisprecher Oberst Helmut Greiner. Die Wasserrettung wurde alarmiert, Feuerwehrtaucher angefordert und eine groß angelegte Suchaktion gestartet.

Laut einem Augenzeugen, der den Rettungseinsatz vom Bad-Restaurant aus beobachtet hatte, wurde der 13-Jährige mehrmals über Lautsprecher ausgerufen.

Obwohl am Neufelder See kundige Feuerwehrtaucher innerhalb weniger Minuten an der Unglücksstelle ins Wasser gegangen sind, dauerte es rund 35 Minuten, bis das Unfallopfer aus dem 23 Meter tiefen See geborgen werden konnte. Ein erfahrener Taucher, der im Nachbarort eine Tauchschule besitzt, wurde zum Rettungseinsatz hinzugezogen. "Ich hatte Glück; ich bin reingegangen und hab ihn gleich gefunden und herausgezogen", erzählt der Helfer, der namentlich nicht genannt werden möchte. Der leblose Körper des 13-Jährigen war rund sechs Meter tief gesunken.

Bub nach Badeunfall in Lebensgefahr
Badeunfall Neufelder See, Fotos von Augenzeugen (schlechte Qualität)

Ermittlungen

Nach der Reanimation durch den Notarzt wurde der Afghane ins Krankenhaus nach Wien geflogen. Die Schulklasse und die Begleitpersonen wurden von einem Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes vor Ort betreut. Auch um die zu Hause gebliebenen Eltern des Burschen kümmerte sich ein Team von Psychologen.

Wie genau es zu dem Badeunfall kam, ist nun noch Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.

Erst am 6. Juni ist ein afghanisches Mädchen im Neusiedler See bei Breitenbrunn beim Schwimmen untergegangen; auch dieses Kind musste reanimiert werden. Der Gesundheitszustand der Elfjährigen ist laut Landespolizeidirektion Burgenland nach wie vor äußerst kritisch.

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