Angus-Rinder im Hansag sorgen für Diskussionen

angus zuchtvieh
Griemanns 420 Angus-Rinder machen Umweltanwalt und Behörden das Leben schwer. Das beruht auf Gegenseitigkeit.

Die 420 Angus-Rinder im Hansag, die sich auf 520 Hektar herumtreiben, sind nicht unumstritten. Im Brennpunkt des Geschehens steht der Betreiber des Projekts, Michael Griemann aus Tadten (der KURIER berichtete).

Angus-Rinder im Hansag sorgen für Diskussionen
hermann frühstück, umweltanwalt, burgenland
Da wäre einmal Umweltanwalt Hermann Frühstück, der seine Bedenken anmeldet. Griemann habe, so Frühstück, Unterstände für die Tiere aufgestellt, die nicht erlaubt waren. „Er hatte dafür keine naturschutzrechtliche Genehmigung, die für ein Natura 2000 Gebiet erforderlich ist“, erklärt Frühstück.

Das wäre das Eine. Das Zweite: Griemann halte den Rhythmus-Wechsel von Weide zu Weide nicht ein, der ihm und seinen Rindern vorgeschrieben wurde. Das Öko-System würde dadurch aus dem Gleichgewicht geraten. „Herr Griemann hält sich ganz einfach nicht an Verträge, und das seit Jahren“, sagt Frühstück.

Anton Koo vom amtlichen burgenländischen Naturschutz hat „grundsätzlich“ nichts gegen das Engagement von Griemann. „Nur: Das Mähen und die Beweidung unterliegen gewissen Auflagen“, erklärt der Beamte. Diese Auflagen würde Griemann nicht immer befolgen. „Die Kooperation mit Herrn Griemann ist sehr schwierig.“ Immerhin bekäme er Förderungen.

Die Vorwürfe gegenüber Griemann, dass er die Tiere nicht artgerecht halte, entkräftet Tierschutzombudsfrau Gabriele Velich teilweise: „Im Winter ist es hochgradig schwierig, die Tiere ihren Bedürfnissen entsprechend zu halten. Ansonsten hält sich Griemann an die Auflagen.“

Angus-Rinder im Hansag sorgen für Diskussionen
michael griemann, angus zuchtvieh
Michael Griemann kämpft weiter: „Ich arbeite nach bestem Wissen und Gewissen. “ Er fühle sich von der Jägerschaft verfolgt, die sich – kurioserweise – um ihre abzuschießenden Rebhühner und Fasane Sorgen macht. Sanfte Unterstützung dabei bekommt er ausgerechnet von Landesjägermeister Peter Prieler. „Wenn man ein Jagdgebiet pachtet, dann muss man vorher wissen, was sich hier abspielt.“ Es sei eine „komplizierte Geschichte“.

Der Vertrag mit dem Land Burgenland und Michael Griemanns Weideflächen läuft spätestens 2014 aus. Ob er verlängert wird, hängt vom Tadtener selbst ab. „Wenn er sich an die Vorlagen hält, wird der Vertrag auch verlängert“, glaubt Anton Koo. Eine Ausschreibung wird es dennoch geben.

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