Beheizbare Zelte für 4000 Flüchtlinge

Flüchtlinge suchen an der Grenze in Nickelsdorf nach warmer Kleidung
Mehr als 14.000 Menschen seit Sonntag in Nickelsdorf angekommen / Warme Kleidung ist derzeit Mangelware.

Sieben Grad Celsius hat es Montagmittag am Grenzübergang Nickelsdorf. Der Wind pfeift eisig über den riesigen Parkplatz, auf dem die Flüchtlinge auf den Weitertransport warten. 5900 Menschen sind bis 14 Uhr angekommen, am Sonntag waren es 8540. Manchen sieht man an, dass sie schon lange unterwegs sind – sie tragen kurze Hosen. Das Rote Kreuz hat Kartons mit Kleidung aufgestellt, aber es fehlt an "Jacken, Hauben oder auch Handschuhen", sagt eine Helferin. Trotz der tiefen Temperaturen halte sich die Zahl der Erkältungen noch in Grenzen, resümiert Rot-Kreuz-Einsatzleiter Martin Rechnitzer. Am Montag müssen die Flüchtlinge zudem nicht allzu lange warten, der Weitertransport in Quartiere in anderen Bundesländern funktioniere klaglos, erklärt Polizei-Einsatzleiter Andreas Stipsits. Das, obwohl die ungarischen Nachbarn weiter mit Informationen über die im nahen Hegyeshalom ankommenden Züge geizen. "Wir bekommen Informationen, aber wir können uns nicht immer darauf verlassen", bleibt Stipsits diplomatisch.

Weil nicht auszuschließen ist, dass der Abtransport aus Nickelsdorf wieder einmal stockt, plant die Landespolizeidirektion auf dem Gelände mehrere beheizbare Zelte für insgesamt 4000 Personen. Dort sollen die Flüchtlinge dann im Warmen auf ihren Weitertransport warten können. In den nächsten zwei, drei Wochen könnte es so weit sein, erklärt Polizeisprecher Helmut Marban. Man hole Anbote ein, die dann ans Innenministerium weitergeleitet würden, und bemühe sich parallel dazu um die Genehmigung durch die BH Neusiedl am See.

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