Sparen durch Zusammenarbeit

Sauerbrunn
Bad Sauerbrunn und Pöttsching teilen sich neben Einwohnern auch manche Aufgaben.

Sabrina Tschirk wohnt in Bad Sauerbrunn, die Abgabe für ihren vierjährigen Berner Sennenhund-Mischling Bruno entrichtet sie aber in Pöttsching. Denn Teile der flächenmäßig kleinsten Gemeinde des Bezirks Mattersburg liegen auf fremdem Hotter, darunter auch das Grundstück Tschirks.
Die Bürgermeister der beiden Nachbargemeinden – Pöttsching hat 3000 Einwohner und 24,6 Fläche, Sauerbrunn rund 2200 und 2,3 – haben aus der räumlichen Not eine politische Tugend gemacht und arbeiten seit knapp zwei Jahren zusammen, über Hotter- und Parteigrenzen hinweg.

„Ich habe anfangs nicht viel erwartet, aber die Kooperation funktioniert gut“, zieht Sauerbrunns Listen-Ortschef Gerhard Hutter positive Zwischenbilanz, sein Pöttschinger SPÖ-Kollege Herbert Gelbmann sekundiert: „Wir versuchen, über den Tellerrand zu schauen.“ Das beginnt bei den Kleinsten, Pöttsching beherbergt Krippenkinder aus Sauerbrunn, Pöttschinger Schüler besuchen den Unterricht im Kurort.

Schritt für Schritt stecken die Gemeinden Felder der Zusammenarbeit ab. „Es macht einen Unterschied, ob man Anbote für Kanal- oder Straßenarbeiten für 3000 oder für 5000 Einwohner einholt“, sagt Gelbmann.

Keine Fusion

Derzeit wird geprüft, ob ein Arbeitsgeräte-Sharing sinnvoll ist. Pöttsching hat einen Lkw und einen Bagger im Fuhrpark und könnte die Geräte Sauerbrunn zur Verfügung stellen. Wenn alle Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausgeschöpft werden, könnte die Einsparung im sechsstelligen Euro-Bereich liegen, wagt Hutter eine Schätzung. Einig sind sich die Bürgermeister, dass die Zusammenarbeit nicht zum Zusammenschluss führt. „Dafür sind die Gemeinden zu groß“, sagt Hutter. Gelbmann erinnert an die Gemeindezusammenlegungen in den 1970er Jahren: „Es hat sich gezeigt, dass das nicht gut ist.“

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