Angst der Winzer vor Fäulnis

Hans Moser aus St. Georgen: Durch die andauernde Nässe ist die Fäulnisgefahr besonders groß.
Weinbau: Nach Dauerregen wachsen die Sorgen vor der Lese.

Der Dauerregen macht den Winzern zu schaffen. Bis Mitte August sei die Entwicklung in den Weingärten "noch sehr gut" gewesen, sagt Hans Moser aus dem burgenländischen St. Georgen.

Doch jetzt hat sich die Situation zum Negativen gewandelt: "Durch die andauernde Nässe ist die Fäulnisgefahr bei dichtbeerigen und dünnschaligen Sorten – wie dem St. Laurent, Blauburgunder oder Neuburger – besonders groß." Und nicht nur das: "Es ist kaum möglich, mit dem Traktor in den Weingarten zu fahren", erzählt Moser. Die Lese dürfte nicht vor Mitte September möglich sein. Die Reife der Trauben (mindestens 15 Grad Klosterneuburger) sei nicht vorhanden. "Davon sind wir weit entfernt", sagt Josef Finster von der burgenländischen Landwirtschaftskammer.

"Der viele Regen kann Pilzkrankheiten zur Folge haben. Die Trauben saugen sich voll und platzen auf. Es ist höchste Zeit, dass ein schöner Altweibersommer beginnt", hofft auch Gerald Kneissl von der Landwirtschaftskammer NÖ. "Wein wird es aber ausreichend geben", beruhigt er.

"Wenn wir nicht bald ernten können, werden die Trauben faulig", sagt Top-Winzer Leo Aumann aus Tribuswinkel (NÖ): "Mit ein paar schönen Tagen ist mit dem Jahrgang noch alles drin." Dem pflichtet Carnuntum-Winzer Robert Payr bei. "Wenn es ab Montag schön ist, ist alles gerettet. Sonst schreitet die Fäulnis voran und wir haben nur noch 50 Prozent gute Trauben."

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