"Am Eisenberg ist Weinernte gelaufen"

Hagel am Eisenberg
Heuer totaler Ernteausfall: Bis zu 90 Hektar Weingärten am Eisenberg sind betroffen.

Keine zehn Minuten hat es Samstagabend gebraucht, um die Arbeit eines ganzen Jahres zu zerstören – und vielleicht noch mehr als das. Ein fürchterliches Hagelunwetter zog gegen 18.40 Uhr über den Eisenberg, taubeneigroße Hagelkörner trafen wie Geschosse auf die Weinreben.

„Die Ernte am Eisenberg ist zu 100 Prozent abgeschlossen“, sagte Bürgermeister Franz Wachter Sonntagmittag zum KURIER. Praktisch die gesamte Anbaufläche, 80 bis 90 Hektar, seien betroffen, schätzt der Ortschef, der während des Unwetters selbst im Weinkeller war. „Als ich die Tür aufgemacht habe, dachte ich, wir haben‘s überstanden“, sagt Wachter – das erschreckende Ausmaß der Schäden wurde erst nach und nach offenbar. „Ich hab‘ mit vielen Menschen gesprochen, an solch ein Unwetter kann sich niemand erinnern“, berichtet Wachter.

„Sieben Minuten“, so wird im Ort erzählt, habe der Spuk gedauert – die Folgen werden den Weinbauern der Region auch noch im kommenden Jahr nachhängen, befürchtet der Bürgermeister. „Heuer fällt die Ernte komplett aus, jetzt müssen wir versuchen, einen Holzansatz auf den Rebstöcken zu finden“, erklärt der Winzer Wachter.

Nicht alle der betroffenen Weinbauern seien versichert, heißt es. Wachter: „Aber selbst mit einer Versicherung ist doch der entstandene Schaden nicht wettzumachen – so etwas gab es einfach noch nie“.

Schlamm und Geröll auf der Straße

Auch über dem unmittelbar benachbarten Badersdorf gingen Samstagabend schwere Unwetter nieder. „Es hat vielleicht 20 Minuten geregnet, rund 20 bis 25 Liter pro Quadratmeter“, schildert Badersdorfs Feuerwehrkommandant Philipp Magdits. Auch etwas Hagel war dabei, aber bei weitem nicht so viel wie am Eisenberg. Auf einer Länge von insgesamt 50 Meter wurde ein Hang ausgeschwemmt, Schlamm und Geröll gelangten auf die Straße. 12 Einsatzkräfte brauchten rund eineinhalb Stunden, bis gegen 20.30 Uhr die Straße wieder problemlos passierbar war.

So groß das Pech für die Gegend um den Eisenberg, so glücklich darf sich der Rest des Bezirks Oberwart schätzen, denn nur der südöstlichste Zipfel des Bezirks an der Grenze zu Ungarn war vom verheerenden Unwetter betroffen, bestätigt Bezirksfeuerwehrkommandant Hans Hatzl.

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