AK warnt vor "Gesundheitsvorträgen"

Ein Vortrag zum Thema "Rückenschmerzen“ hat sich als Verkaufsveranstaltung entpuppt
Mit einer Matratze, die Rückenleiden heilen soll, werden Konsumenten um ihr Geld gebracht.

"Wir haben uns nicht mehr zu helfen gewusst. Aus Verzweiflung klammert man sich an jeden Strohhalm", sagt Anita W. Ihr Lebensgefährte hatte im November einen Bandscheibenvorfall erlitten. Alle bisherigen Versuche, die Schmerzen in den Griff zu bekommen, schlugen fehl. Da kam die Einladung zu einem Gesundheitsvortrag unter dem Titel "Ist wirksame Selbsthilfe bei Rückenproblemen möglich?" gerade recht.

Der Vortragende konnte Anita W. schnell überzeugen, dass die sogenannte "Streckmatratze", die er bewarb, Rückenschmerzen binnen 14 Tagen heilen kann. "Wir waren so verzweifelt und mit der Situation überfordert, dass wir das geglaubt haben. Also haben wir die Matratze gekauft." 2500 Euro haben Anita W. und ihr Lebensgefährte Wolfgang H. dafür ausgegeben. Das Resultat: Die Schmerzen von Wolfgang H. wurden nicht besser, von Heilung keine Spur. "Als wir die Matratze gesehen haben, haben wir uns schon gedacht, dass da was nicht stimmen kann, weil sie einfach nur aus billigem Schaumstoff besteht."

Nun haben sie sich an die AK gewandt und hoffen, ihr Geld zurückzubekommen.

Für AK-Konsumentenschützerin Eva Schreiber handelt es sich bei den Veranstaltungen klar um eine Falle. "Als Gesundheitsvortrag getarnt, schaffen es die Veranstalter leider, das Interesse der Konsumenten zu wecken." Derzeit werden von der AK einige dieser Fälle behandelt. Schreiber appelliert, vom Rücktrittsrecht Gebrauch zu machen. "Bis 14 Tage nach Erhalt der Ware. Wird über das Rücktrittsrecht nicht korrekt informiert, verlängert sich die Frist um 12 Monate."

Hotelgutscheine

Und noch ein weiterer Fall beschäftigt derzeit den Konsumentenschutz der AK. In Werbemails werden kostenlose Übernachtungen versprochen – bei näherem Hinsehen entpuppen sich die Angebote aber alles andere als gratis, wie die AK Burgenland aufgedeckt hat. Neben Eva Schreiber warnt nun auch SPÖ-Konsumentenschutzsprecherin Angela Lueger vor vermeintlich "Gratis"-Angeboten im Internet und rät, generell immer sehr vorsichtig zu sein. "Auch bei Online-Angeboten gilt: Keiner will etwas verschenken", betont Lueger.

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