AK-Wahlen: FSG legt noch zu, ÖAAB auf historischem Tief

Entspannte Gesichter nach langem Wahlfinale im roten Lager.
AK-Präsident Schreiner holt 72,3 Prozent. ÖAAB-Kargl will bleiben, Grüner Hedenig hört auf.

Jetzt kann nicht mehr viel passieren", löste sich bei AK-Präsident Alfred Schreiner Mittwochabend gegen 19 Uhr die Anspannung der vergangenen Wochen. Das Ergebnis von 2009 halten wollte der seit 2000 amtierende 59-jährige rote Gewerkschafter bei der Arbeiterkammerwahl. 72,35 % wurden es am Ende eines langen letzten Wahltags und damit gar ein Zugewinn von 1,9 Prozent.

Die schwarzen Gewerkschafter von ÖAAB/FCG kamen nach dem vorläufigen Ergebnis auf 16,62 % (-5,3 %), die Freiheitlichen Arbeitnehmer auf 7,03 (plus 1,4), Alternative/Grüne/Unabhängige Gewerkschafter 3,08 (+ 1,1) und der Gewerkschaftliche Linksblock, der nach 25 Jahren erstmals wieder kandidiert hat, konnte 0,92 Prozent verbuchen.

Wahlbeteiligung sinkt

In der 50-köpfigen AK-Vollversammlung stellt die FSG 38 Mandatare (2009: 36), zudem den Präsidenten und drei Vize. ÖAAB/FCG kommen auf 8 (-3), die Blauen auf 3 (+1), die Grünen halten wie bisher ein Mandat, der Linksblock geht leer aus. 78.128 (+3300) burgenländische Arbeitnehmer waren stimmberechtigt. Die Wahlbeteiligung sank von 50,1 auf 43,6 Prozent.

Während der gelernte Schlosser Schreiner, der zum vierten Mal als Spitzenkandidat der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter angetreten war, das beste FSG-Ergebnis seit 1959 einfuhr, endete die Wahl für die Newcomerin Andrea Kargl-Wartha bitter. Die Spitzenkandidatin von ÖAAB/FCG wollte den 2004 verlorenen gegangenen Posten des AK-Vizepräsidenten zurückerobern, stattdessen wurde es das schlechteste Ergebnis seit 1945.

"Klar, dass wir nicht glücklich sind", bekannte Kargl-Wartha, die weitermachen will. Hinter vorgehaltener Hand sprachen ÖAAB-Funktionäre davon, den Frust auf die Bundespartei abbekommen zu haben.

"Zufrieden" zeigte sich der blaue Siegfried Zeltner, gar "super" ist das Ergebnis für Dagmar Schindler vom Linksblock. Die letzte Wahl war es hingegen für Anton Hedenig von Grünen und Unabhängigen Gewerkschaftern. Er freue sich zwar über den Zugewinn, aber aus gesundheitlichen Gründen ziehe er sich nun zurück.

Ganz anders der bestärkte AK-Präsident: Wenn es seine Gesundheit zulasse, werde er die gesamte Periode bleiben, sagte Schreiner. "Nachdem ich diesen spannenden Tag überstanden habe, werde ich auch die nächsten fünf Jahre gut überstehen".

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