Acht Roma in Trainerausbildung für Lern- und Kulturhaus

"Der Kurs ist super. Ich habe neun Jahre bei der Firma Triumph gearbeitet", sagt Silvana Halper. Sie ist eine von acht Teilnehmern des Kurses: "Roma Empowerment: Ausbildung in Training, Beratung und selbst organisiertem Lernen für Menschen der Roma Community". Der Roma-Verein Karika und Klaus Linde-Leimer von der Firma "Blickpunkt Identität" haben das Konzept entwickelt. Ziel ist es die Teilnehmer als Trainer, Coach oder Seminarleiter einsetzen zu können.

"Wir sind der erste Verein, der so eine Ausbildung als Trainer anbietet", sagt Karika-Obmann Paul Horvath. Denn etwa 45 Prozent der autochthonen Roma und Sinti haben gerade einmal eine Pflichtschule absolviert, 15 Prozent gar keinen Schulabschluss. Das Land Burgenland und das AMS unterstützen den Kurs, der noch bis November läuft. Neben Linde-Leimer und seiner Frau unterrichtet die Teilnehmer auch Karl Garnitschnig, der üblicherweise an der Universität lehrt. "Es ist eine unglaubliche Motivation bei den Kursteilnehmern zu sehen. Im Gegensatz zu meiner Tätigkeit an der Uni, haben hier alle Lust am Lernen", meint dazu Garnitschnig.

Die Teilnehmer zeigen sich begeistert von dem Kurs, mit dem auch viel zur Persönlichkeitsentwicklung beigetragen wird.

"Wir haben uns alle schon weiterentwickelt", sagt Michael Sztubics. Der 27-Jährige ist EDV-Techniker und hat im Verkauf gearbeitet. Im Kurs lernt er mit seinen Kollegen Präsentationstechniken, Körpersprache und Konfliktlösungen. Der EDV-Techniker gibt beim selbst organisierten Lernen seinen Kollegen schon jetzt Unterricht für den ECDL-Computerführerschein.

Die Ausbildung ist die Vorbereitung auf die nächste Stufe des Projekts. Mit EU-Geldern soll in Oberwart ein Lern- und Kulturhaus entstehen, wo Kurse angeboten werden, mit den jetzigen Kursteilnehmern als Trainer. Es soll den Menschen der Community offen stehen und sie dabei unterstützen, erfolgreich ins Berufsleben einzusteigen.