79-Jähriger stirbt nach Sturz von Rettungstrage

79-Jähriger stirbt nach Sturz von Rettungstrage
79-Jähriger fiel mitsamt Trage um und erlitt schwere Kopfverletzungen. Ermittlungen laufen.

Einen folgenschweren Einsatz hatte ein Rot Kreuz Team aus Güssing am 17. April, als sie einen Patienten nach Hause bringen wollten. "Der 79-jährige pflegebedürftige Mann wurde liegend nach Hause gebracht", sagt Tobias Mindler vom Roten Kreuz. Als die beiden Sanitäter, ein Freiwilliger und ein Zivildiener, die Trage etwas anhoben, um sie über eine Eisenschwelle zu bringen, fiel der Mann mitsamt der Trage um. "Er erlitt schwere Kopfverletzungen durch den Sturz und wurde ins Krankenhaus gebracht", sagt Mindler. Das Rote Kreuz erstattete sofort Selbstanzeige bei der Polizei. Auch die Familie wurde informiert. Nach drei Tagen im Spital starb der Mann.

"Ob der Sturz die Todesursache war, ist noch nicht klar", sagt Mindler. Der Leichnam des Pensionisten wurde obduziert. "Wir haben noch kein Ergebnis der Obduktion", erklärt Staatsanwältin Verena Strnad im KURIER-Gespräch. Die Ermittlungen würden mit Sicherheit noch einige Wochen dauern. "Es wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, was aber im Moment nichts aussagt, so lange es keine Ergebnisse gibt", sagt Strnad.

"Der Mann war ordnungsgemäß angeschnallt", sagt Mindler, es lag auch kein technischer Defekt der Trage vor, denn sie wurde erst im Jänner 2015 überprüft. "Die Sanitäter hatten Erfahrung", erklärt Mindler, sie werden derzeit psychologisch betreut. Sie wurden bereits von der Polizei zu dem Unfall einvernommen. Warum die Trage umgefallen ist, können sich die Sanitäter nicht erklären. "Der Mann wurde fast aufrecht transportiert, der Schwerpunkt war also weiter oben", sagt Mindler. Ob sich der Mann, der seit mehreren Jahren ein schwerer Pflegefall war, bewegt hat, ist unklar. "Es ist alles so schnell gegangen, erklärten die Sanitäter", sagt Mindler.

Das Rote Kreuz übernehme natürlich die Verantwortung für den Unfall. "Zivilrechtliche Schritte hat die Familie des Mannes bereits ausgeschlossen", sagt Mindler. Im Burgenland sei so ein schwerer Unfall bisher noch nicht passiert, "bei etwa 80.000 Einsätzen im Jahr", sagt Mindler.

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