150.000 Euro Förderung für Kampf gegen Borkenkäfer

Hubert Iby, Forstdirektor des Landes, und Landesrätin Dunst
Drei Millionen Euro Schaden im Jahr 2015. Zwischen 15 und 20 Grad fliegen Käfer aus.

"2015 hat dem Wald stark zugesetzt, das Schadholz muss rechtzeitig entfernt werden", sagt Hubert Iby, Forstdirektor des Burgenlandes. Er ruft die Waldbesitzer auf, ihren Baumbestand regelmäßig auf Borkenkäferbefall zu kontrollieren. Denn es könnte auf das Süd- und Mittelburgenland eine "riesengroße Borkenkäfer-Katastrophe zukommen".

Im Burgenland gibt es 133.000 Hektar Wald, mehr als die Hälfte wird von "Kleinstwaldbesitzern" bewirtschaftet, die zwischen zwei und vier Hektar ihr Eigen nennen. "Viele Kleinwaldbesitzer kümmern sich zu wenig um ihren Wald oder kennen ihn gar nicht", erklärt Gernot Kainz, Forstinspektor des Landes . Aber jetzt sei die richtige Zeit, um Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Borkenkäfer zu treffen, die ab etwa 15 Grad ausfliegen.

Nur zwei bis acht Millimeter groß, bohren sich die Borkenkäfer durch die Baumrinde – hauptsächlich von Nadelbäumen – die Bäume sterben ab. Erstmals kam es 1993 bis 1994 zu Massenvermehrungen, den Rekord an Schadholz gab es 2002 bis 2005, und im Vorjahr sorgte der heiße und trockene Sommer für Schäden im Ausmaß von mehr als drei Millionen Euro. Rund 100.000 Festmeter Fichte fielen als Schadholz an, besonders betroffen waren das Mittel- und Südburgenland.

Beratung

Laut SP-Agrarlandsrätin Verena Dunst wird es in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer auch Infoveranstaltungen geben. Beratungsleistungen zur richtigen Bekämpfung geben auch die Bezirksförster an den Bezirkshauptmannschaften und die Bezirksstellen der Landwirtschaftskammer. Hilfe bei Schlägerungsarbeiten und Holzvermarktung bieten der Burgenländische Waldverband, die Waldwirtschaftsgemeinschaften und private Forstbetriebe und Dienstleister an.

Zwei EU-Förderprojekte konnte Dunst mit Unterstützung von Landesmitteln ins Leben rufen. "Somit können wir mit einer Gesamtfördersumme von 150.000 Euro dem Borkenkäfer den Kampf ansagen", sagt Dunst. Fördergegenstand sind die Vorbeugung gegen Schäden, das Borkenkäfermonitoring, die Behandlung und der Ankauf von Schutz- und Bekämpfungsgeräten und -mitteln.

Die Förderungen kommen auch Kleinwaldbesitzern zugute. "Wir haben erreicht, dass die Mindestinvestitionssumme für Maßnahmen auf 500 Euro herabgesetzt wurde", sagt Dunst. Gefördert werden etwa "Käfernester", Pheromonfallen, das Entrinden, Schlägern oder der Ankauf von Spezialgeräten. Gefördert werden auch Sach- und Personalkosten mit bis zu 80 Prozent. Einreichen können alle Waldbesitzer, Waldbesitzvereinigungen. Förderanträge können ab sofort bis 29. Feber gestellt werden.

Infoveranstaltungen: 15. 3. Deutsch Tschantschendorf, Gh. Wehofer; 18. 3. Weppersdorf Gh. Fuchs. Weitere Infos www.burgenland.at

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