Ablinger tritt ab: "Luger diffamiert mich"

Ablinger reicht es, sie geht mit Jahresende als Frauenchefin.
SPÖ-Frauen: Streit um Mandat geht weiter.

Sonja Ablinger legt mit Jahresende ihre Funktion als Landesfrauenvorsitzende der SPÖ zurück. Die 48-jährige Linzer Lehrerin hatte kürzlich die Kampfabstimmung im Landesparteivorstand um das Nationalratsmandat der verstorbenen Präsidentin Barbara Prammer gegen den Gewerkschaftssekretär Walter Schopf mit 34 zu 66 Prozent deutlich verloren.

Unmittelbarer Anlass für ihren Rücktritt sind Aussagen des Linzer Bürgermeisters Klaus Luger in einem Standard-Interview, worin dieser gesagt hatte, einer anderen Vertreterin der SPÖ-Frauen wäre das Mandat angeboten worden.

Was wurde gesagt?

"Das ist eine Lüge", sagt Ablinger im Gespräch mit dem KURIER. "Ich habe Luger sofort ein SMS geschickt. Er hat nicht geantwortet. Solche Unterstellungen und Diffamierungen auf der persönlichen Ebene will ich nicht mehr." Der Konflikt entzündet sich über eine Äußerung der Wiener Vizebürgermeisterin Renate Brauner, die im Bundesparteivorstand gesagt hatte, man hätte überlegen können, das Prammer-Mandat als Kompromisslösung einer anderen Frauenvertreterin aus Oberösterreich zu geben. Ablinger: "Darum ging es nicht wirklich. Es ging um eine inhaltliche Auseinandersetzung, um das Parteistatut, um die 50-prozentige Frauenquote. Wenn das ein ernsthafter Vorschlag gewesen wäre, hätte die oberösterreichische Parteispitze darauf reagieren müssen, was sie nicht getan hat." In der Landespartei hält man Ablinger vor, dass wiederum sie diesen Vorschlag nicht aufgegriffen habe. Bürgermeister Luger meint, dass es bei Ablinger andere Gründe für den Rücktritt gebe.

Ablinger möchte nun mit Hilfe des Parteischiedsgerichts neuerlich im Landes- parteivorstand abstimmen lassen. Dann sollte Fiona Kaiser, die Vorsitzender Sozialistischen Jugend, zum Zug kommen.

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