177 Drogentote im vergangenen Jahr

(Symbolbild)
Stabile Situation: Zwischen 30.000 und 34.000 Personen haben in Österreich problematischen Drogenkonsum.

Zwischen 30.000 und 34.000 Personen haben in Österreich problematischen Drogenkonsum. Fast 17.000 Patienten befinden sich derzeit in Opioid-Substitutionstherapie. 177 Menschen starben 2011 laut den Obduktionsbefunden direkt infolge von Überdosierungen. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des Österreichischen Drogenberichts (2012), der jetzt veröffentlicht wurde.

Der Drogenbericht wurde wie jedes Jahr von der „Gesundheit Österreich GmbH“ von einem Autorenteam unter Marion Weigl erstellt. Gesichert gilt: Illegaler Drogenkonsum ist in Österreich die Sache einer relativ kleinen Personengruppe.  „Wir haben jetzt deutlich bessere Daten über den problematischen Drogenkonsum. Bei der Zahl der Opiatabhängigen kann man von einer stabilen Situation sprechen. Etwa die Hälfte ist in Substitutionstherapie“, sagt Johanna Schopper, Bundesdrogenkoordinatorin im Gesundheitsministerium.

Cannabis "am beliebtesten"

Die Einschätzung der Experten: „Konsumerfahrungen mit illegalen Drogen (Lebenszeitprävalenz) finden sich in Österreich am häufigsten bezüglich Cannabis mit Prävalenzraten von etwa 30 bis 40 Prozent bei jungen Erwachsenen. In den meisten Repräsentativstudien finden sich des Weiteren Konsumerfahrungen von rund zwei bis vier Prozent für ‚Ecstasy‘, Kokain und Amphetamine und von rund ein bis maximal zwei Prozent für Opiate.“

Die Todesfälle durch Drogenkonsum ereignen sich vor allem bei Mischgebrauch von Opiaten, Beruhigungsmitteln (90 und mehr Prozent) und Alkohol. Mit 201 drogenbezogenen Toden ist die Zahl der Todesfälle über einige Jahre hinweg stabil.

Neue Verordnung

In den vergangenen Jahren hat das Gesundheitsministerium mehrere legistische Schritte gesetzt, um den neuen Entwicklungen beim illegalen Drogenkonsum und beim Mischkonsum besser zu begegnen: Zunächst wurde mit dem „Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz“ (NPSG) die Möglichkeit geschaffen, Produktion, Import und Handel mit ganzen Substanzgruppen zu verfolgen.

Weiters sollen Leitlinien für die Verschreibung bestimmter Psychopharmaka (Benzodiazepine) den zusätzlichen Gebrauch von Schlaf- und Beruhigungsmitteln zur Substitutionstherapie reduzieren und mit 15. September wird eine Neufassung der „Psychotropenverordnung“ in Kraft treten.

177 Drogentote im vergangenen Jahr

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